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Hält das Gerede vom Absandeln Österreichs für maßlos übertrieben: OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny.

Foto: reuters/foeger

Wien – Von wegen abgesandelt: Die österreichische Wirtschaft wird im nächsten Jahr beim Wachstum wieder an die Eurozone herankommen, sagte Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny am Mittwoch bei der Vorstellung der Dezember-Prognose der OeNB. Das Wirtschaftswachstum soll in Österreich 2016 1,9 Prozent betragen und liegt damit laut Prognose knapp über dem der Eurozone von 1,7 Prozent.

Gestützt wird die heimische Wirtschaft allerdings von Sondereffekten wie der Steuerreform, die durch den steigenden Konsum 0,4 Prozentpunkte beitragen soll, Ausgaben für Flüchtlinge (plus 0,3 Prozentpunkte) und die Wohnbauoffensive der Regierung (plus 0,1 Prozentpunkte). Ohne diese Sondereffekte würde die Wirtschaft nur um 1,1 Prozent und damit deutlich unter dem Euro-Schnitt wachsen.

Kurze Schwächephase

Heuer soll die Wirtschaft nur um 0,7 Prozent zulegen. Damit wächst Österreichs Wirtschaft voraussichtlich das vierte Mal in Folge um weniger als ein Prozent. Die Eurokrise drückte in den vergangenen Jahren die Konjunktur der Eurozone, lange war Österreichs Wirtschaft stärker als die der meisten anderen Länder der Währungsunion. Seit dem Vorjahr ist Österreich aber hinter den Euro-Schnitt zurückgefallen. Geht es nach der Nationalbank, dann dauert diese Schwächephase nur zwei Jahre an.

Das höhere Wachstum im kommenden Jahr sei aber weiterhin zu schwach, um die Arbeitslosigkeit in Österreich zu senken, sagte Nowotny. Die Eurostat-Quote soll von heuer 5,8 Prozent bis 2017 auf 6,3 Prozent steigen. (sat, 9.12.2015)