Die Venus aus einer Entfernung von 72.000 Kilometern, aufgenommen am 7. Dezember mit dem UVI (Ultraviolet Imager) der Sonde Akatsuki.

Foto: Jaxa

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Künstlerische Darstellung der Raumsonde Akatsuki und ihres Zielplaneten Venus.

Illu.: JAXA/dapd/Akihiro Ikeshita

Tokio – 2010 scheiterte der erste Versuch der japanischen Sonde Akatsuki, in einen Venusorbit einzuschwenken. Fast genau fünf Jahre nach diesem misslungenen Manöver konnte dies nun nachgeholt werden: Akatsuki befindet sich in einer stabilen, elliptischen Umlaufbahn um die Venus, wie die japanische Raumfahrtbehörde JAXA am Donnerstag berichtete.

Am 7. Dezember 2010 verpasste die Sonde den Orbit, weil das zum Abbremsen nötige Haupttriebwerk durchbrannte. Hauptgrund für die Misere war eine falsche Treibstoffmischung. Akatsuki flog an der Venus vorbei und umkreiste seither die Sonne. Um die Sonde wieder auf Kurs zu bringen, wurden nun kleine Steuertriebwerke eingesetzt, die Akatsuki mithilfe eines 20 Minuten langen Manövers abbremsten.

Die Sonde umkreist die Venus in einem Abstand von 400 bis 440.000 Kilometern. Bis April 2016 soll der Orbit auf 310.000 Kilometer abgesenkt werden.
Grafik: JAXA

Mittlerweile hat die japanische Raumfahrtbehörde JAXA bestätigt, dass sich die Sonde in einer um 3 Grad geneigten elliptischen Umlaufbahn um die Venus befindet und diese in 13 Tagen und 14 Stunden einmal umkreist. Weitere Bremsmanöver sollen Akatsuki in den nächsten Wochen näher an die Venus heranführen. Der reguläre Betrieb ist ab April 2016 geplant, die ersten Bilder sollen aber schon in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Die Hauptaufgabe der Sonde ist es, in den kommenden zwei Jahren meteorologische Phänomene unseres Nachbarplaneten zu beobachten. Fünf Kameras erfassen dabei die vielschichtige Wolkendecke der Venus im Spektralbereich zwischen Ultraviolett und Infrarot. Unter anderem wollen die Wissenschafter herausfinden, wie starke Winde von mehr als 100 Metern pro Sekunde die Superrotation der Venus-Atmosphäre verursachen. (red, 10.12.2015)