Wien – Kritik an Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der sich gegen eine Geschlechtertrennung in "Kompetenzcheck"-Kursen des Wiener AMS ausgesprochen hat, übt nun auch Rosa Logar, Leiterin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt. Wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und der Österreichische Frauenring hält Logar spezifische Kurse zur Förderung weiblicher Flüchtlinge für sinnvoll.

Verweis auf Istanbul-Konvention

Logar zeigte sich über Aussagen von Minister Kurz, der die Geschlechtertrennung bei den "Kompetenzchecks" des Arbeitsmarktservices kritisiert hatte, "bestürzt". Sie verwies gegenüber der APA auf internationale Bestimmungen wie etwa die Istanbul-Konvention, die spezifische Maßnahmen zur Frauenförderung vorsehen. "Wir wissen, dass sich Frauen, auch österreichische, leichter tun, wenn sie Schulungs- und Lernräume haben, wo sie mit Frauen sprechen können und ihr Selbstbewusstsein stärken", so die Leiterin der Interventionsstelle. Sie hofft, dass Kurz seine Kritik revidiert. (APA, 7.12.2015)