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Da segelt der Norweger.

Foto: ap/poppe

Lillehammer – Kenneth Gangnes feierte am Sonntag in Lillehammer seinen ersten Skisprung-Weltcupsieg. Der 26-jährige Norweger entschied in heimischen Lüften mit 98 und 99 Metern den zweiten Bewerb von der Normalschanze nach Halbzeitführung mit 1,8 Punkten Vorsprung auf den Slowenen Peter Prevc (96,5/100,5) für sich. Gangnes' Landsmann Johann Andre Forfang (96,5/99,5) wurde Dritter. Der deutsche Weltcupsieger und Vortagssieger Severin Freund verteidigte als Fünfter die Führung in der Gesamtwertung um einen Punkt vor Gangnes.

Michael Hayböck (96/97,5) landete als bester Österreicher an der achten Stelle. Der Vortags-Vierte Stefan Kraft (91,5/98,5) verbesserte sich im Finale von der 21. an die 14. Stelle.

Gangnes, der mit fünf Jahren mit dem Skispringen begann, hat schon schwierige Zeiten hinter sich. Ein Beinbruch 2003 und ein Kreuzbandriss warfen den Absolventen des Skigymnasiums in Lillehammer zurück. Unter Coach Alexander Stöckl kehrte Gangnes ins Nationalteam zurück und durfte nun in der Heimat nach seinen ersten Podestplätzen erstmals jubeln.

Die Österreicher hatten am Samstag (nur ein Durchgang) durch Stefan Kraft den ersten Einzel-Podestplatz der Saison um einen Zehntelpunkt verpasst, tags darauf lief es für das Team von Cheftrainer Heinz Kuttin weniger gut. Hayböck (96/97,5) behielt im Finale den achten Platz, fast zwölf Punkte fehlten auf das Podest. Gregor Schlierenzauer (zweimal 94) musste sich mit dem 20. Rang begnügen, Manuel Fettner wurde 22. und Manuel Poppinger 27. Andreas Kofler verpasste als 37. das Finale.

Eine Enttäuschung setzte es für Olympiasieger Kamil Stoch (POL), der als 47. bei der Entscheidung zusehen musste. Der Vortags-Dritte Andreas Stjernen (NOR) wurde aufgrund des Anzugs-Reglements im ersten Durchgang disqualifiziert.

Naja

Für das Skispringen entpuppte sich das Wochenende in Norwegen ähnlich wie bei der Totalabsage in Kuusamo eine Woche zuvor als ein wenig erfreuliches – auch wenn es diesmal immerhin zwei gewertete Springen gab. Am Freitag und am Samstag war die Qualifikation abgesagt, beide Springen auf die kleinere, weniger windanfälligere Schanze verlegt worden.

Vor gähnend leeren Rängen war vor allem der mit aller Macht durchgezogene Durchgang am Samstagabend eine Qual für Springer und die verbliebenen Zuschauer. Die Wind-Boni und -Mali machten den Wettbewerb bei minütlich ändernden Bedingungen zu einer ziemlich undurchsichtigen Angelegenheit.

Bis Februar kehrt der Weltcup nun Skandinavien den Rücken. Am kommenden Wochenende stehen zwei Springen im russischen Nischni Tagil an, danach geht es über Engelberg/Schweiz zur Vierschanzentournee. (APA/sid, 6.12. 2015)