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Maß aller Dinge in Lake Louise: Lindsey Vonn.

Foto: Reuters/Bolte

Lake Louise – Lindsey Vonn ist beim Speed-Auftakt in Lake Louise unantastbar gewesen. Die 31-jährige US-Amerikanerin gewann am Samstag auch die zweite Abfahrt auf ihrer Lieblingspiste in Kanada und hält damit bereits bei 69 Weltcup-Siegen. Vonn verwies bei ihrem insgesamt 17. Lake-Louise-Triumph die Schweizerin Fabienne Sutter (+1,05 Sek.) und die Steirerin Cornelia Hütter (1,16) klar auf die Ehrenplätze.

"Ich widme diesen Sieg meiner Schwester Karin, die heute ihren 27. Geburtstag feiert. Das ist ein gutes Geschenk", meinte Vonn nach ihrem insgesamt vierten Abfahrts-Doppelpack in Lake Louise. Im Vergleich zum Vortag sei das Rennen "durch die Schläge und auch die schlechte Sicht schwieriger" gewesen, "deshalb war meine Fahrt sicher nicht perfekt", erklärte die Olympiasiegerin von 2010.

Moser-Pröll in Reichweite

Nach ihrem 35. Abfahrtssieg fehlt Vonn nun nur noch ein Erfolg auf die Weltcup-Rekordmarke der Salzburgerin Annemarie Moser-Pröll in der Königsdisziplin. Doch vorerst gilt ihr Augenmerk dem Super-G am Sonntag, an dem sie nach 2011 und 2012 ihr drittes Lake-Louise-Triple perfektmachen will. "Ich muss mich auf jedes Rennen fokussieren, um die Ziele für den Moment nicht zu verlieren. Wenn ich dann mit meiner Karriere fertig bin, dann kann ich aber hoffentlich zurückschauen auf meine Rekorde."

Hütter, die Vonn am Vortag als Zweite bis auf 0,58 Sekunden nahegekommen war, beklagte ebenfalls Probleme mit der Sicht. "Es war heute richtig zach zum Fahren, denn man hat nichts gesehen", sagte die 23-Jährige. "Es ist aber in Summe gut gegangen, der Auftakt ist mir gut gelungen. Jetzt heißt es, morgen noch gut Super-G fahren und das ganze nach Europa so mitzunehmen." Zur Dominanz von Vonn meinte Hütter: "Lindsey ist vom Schwerpunkt so zentral, das macht sie wirklich gut."

Siebenhofer gestürzt

Die Salzburgerin Ramona Siebenhofer, am Vortag hinter Vonn und Hütter Dritte, stürzte nach guter Fahrt im Finish spektakulär, kam aber glimpflich davon. "Die Sicht war heute ein bisschen schlechter, dazu war es auch etwas schneller. Dadurch habe ich die Kante nicht richtig gesehen und es hat mich richtig herauskatapultiert", schilderte 24-Jährige ihren "Crash". "Aber mein Start im Super-G ist nicht in Gefahr. Ich spüre nur ein bisschen meinen Schuhrand", gab Siebenhofer bereits im Ziel Entwarnung.

Zweitbeste Österreicherin war Nicole Schmidhofer (+1,85 Sek.) als Achte, die bei einem Sprung "wie ein Skispringer" abhob. "Es war sehr schwierig, denn bei den Sprüngen hat man nicht wirklich gesehen, wo die Kante ist", erklärte die 26-jährige Kärntnerin zu ihrer Flug-Einlage.

Suter freute sich über Platz zwei riesig, war es doch ihr erster Podestplatz seit fast drei Jahren, als sie im Jänner 2013 in St. Anton Super-G-Dritte geworden war. In der Abfahrt war sie zuletzt vor knapp vier Jahren als Dritte in Bad Kleinkirchheim aufs Podium gefahren. "Ich bin überglücklich", betonte die 30-Jährige, die auch am Sonntag mit einem Vonn-Triumph rechnet. "Wenn Lindsey hier ohne Riesenfehler runterkommt, dann kann man sie nicht schlagen." (APA, 5.12.2015)