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Die Probleme mit Martin Hinteregger nehmen kein Ende. Der ÖFB-Teamverteidiger stellt sich selbst ins Abseits.

Foto: APA/ Krug

Salzburg – Martin Hinteregger musste am Mittwochvormittag nicht auslaufen, er konnte folglich weder keinen noch einen Einsatz zeigen. Da er am Vortag die Partie gegen den Wolfsberger AC nicht bereichern durfte – Coach Peter Zeidler hatte ihn wegen mangelnder Einstellung aus dem Kader gestrichen -, musste er eine richtige Einheit überstehen. Schwitzen inklusive. Spieler, die im Match nicht zum Einsatz gekommen sind, werden bei Red Bull Salzburg selten geschont,

Der Titelverteidiger schwächelt. Auf das mäßige 1:1 in Grödig folgte das klägliche 1:1 daheim gegen den WAC, die beiden Teams zählen nicht gerade zu den Größen der Liga. Die Salzburger sind vom Publikum, sofern 4632 Fans überhaupt eines ist, aus dem Stadion gepfiffen worden.

Abwehrchef auf der Tribüne

Als würde der Negativtrend nicht reichen, wird Teamverteidiger Hinteregger zum Dauerthema. Schon vor dem Match gegen die Austria (7. November) hatte Zeidler den 23-Jährigen aus dem Kader gestrichen. Eine Aussprache hätte alles wieder regeln sollen. Das Regenerationstraining nach dem Grödig-Spiel führte aber zum nächsten Pallawatsch. "Er hat sich einfach unprofessionell verhalten. In der derzeitigen Situation weiß ich nicht, wie es weitergeht", sagte Zeidler. Hinteregger saß am Dienstag auf der Tribüne, wollte sich zur Thematik nicht äußern. "Ich erwarte von ihm ein professionelles Auftreten, alles andere wäre nicht zu akzeptieren", sagte Salzburgs sportlicher Leiter Christoph Freund.

(K)eine Trainerdiskussion

Der Verein stehe hinter der Entscheidung des Trainers. "Aktuell gibt es keine Trainerdiskussion. Wir schauen, dass beide noch ausstehenden Spiele positiv abgeschlossen werden, da stecken wir die ganze Energie hinein." Freund hat Zeidler nicht einmal das Vertrauen ausgesprochen, so mahlen eben die Mühlen im Fußball.

Sollten die Duelle in Mattersburg (6. Dezember) und gegen Rapid (13. Dezember) nicht erfolgreich gestaltet werden, dürfte die Amtszeit von Zeidler nach einem halben Jahr vorbei sein. Es wird gemunkelt, dass der zu Saisonbeginn vom Farmteam FC Liefering aufgestiegene Deutsche die Mannschaft nicht erreicht. Bei Hinteregger ist es kein Munkeln.

Vertrag bei Red Bull bis 2019

Der Abwehrchef hat erst 2014 seinen Vertrag bis 2019 verlängert, was im Nachhinein nur ein finanzieller Geniestreich gewesen sein dürfte. Hinteregger, er zählt zu den Bestverdienern, will weg. Lieber gestern als morgen. Salzburg sagt nicht, wie hoch die Ablösesumme sein muss. Der zehnfache Internationale dürfte durch sein Verhalten potenzielle Interessenten verschreckt haben. Der Machtkampf mit Zeidler kann drei Verlierer bringen – Hinteregger, Zeidler, die Mannschaft. Kapitän Jonatan Soriano sagt, dass er als Kapitän nichts sagen kann. "Ich spreche mit Martin, aber nicht über Martin." (red, APA, 2.12.2015)