Wien – Die Österreicher sehen in ihrer Freizeit am liebsten fern. Gleich 89 Prozent gaben bei einer Umfrage für das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung an, mehrmals pro Woche das TV-Gerät einzuschalten. Telefonieren mit dem Handy verdrängte mit 84 Prozent erstmals Radiohören (79 Prozent) vom Platz zwei.

Genau wie Radiohören hat auch das Lesen von Zeitungen, Zeitschriften oder Illustrierten weiter an Bedeutung verloren. Online-Formate entsprechen eher den Bedürfnissen der Jüngeren als die traditionellen Printmedien. Dieser Umstieg wird sich laut den Forschern weiter fortsetzen.

Erholsame Tätigkeiten zu Hause

Neben dem Medienkonsum gehören "erholsame Tätigkeiten zu Hause" zu den häufigsten regelmäßig ausgeübten Freizeitaktivitäten der Österreicher. Lokalbesuche und Wandern/Spazieren gehen sind die beliebtesten "aktiven" Freizeitbeschäftigungen.

Die Ausübung von Hobbys, wie etwa Sammeln oder Basteln, befindet sich mit nur mehr 18 Prozent im Jahresvergleich gesehen auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren. Auch Freunde einzuladen, erscheint im Moment für weniger Mensch attraktiv – ob als Folge der Bequemlichkeit, der vielen Alternativen im Freizeitangebot oder der zunehmenden "Versingelung" bleibt allerdings offen.

Klar nachhaltig

"Der längerfristige Zeitvergleich macht deutlich, dass in den Lebensstilen der Menschen zwar nie abrupte Veränderungen stattfinden, manche Entwicklungen aber klar als nachhaltig zu erkennen sind. Die mittelfristige Berechenbarkeit für Wirtschaft und Politik ist, entgegen mancher Boom- bzw. Trendberichterstattung, aus diesen Studien nachweisbar. Sie kann und muss daher aber rechtzeitig erfasst, bzw. ihre Auswirkungen entsprechend realistisch abgeschätzt und durch anzupassende Rahmenbedingungen vorweg genommen werden", sagte Institutsleiter Peter Zellmann. (APA, 30.11.2015)