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Bernie Sanders (74), Senator aus Vermont, bezeichnet sich selbst als Sozialisten und kündigte an, der "Gier des Amerikas der Konzerne" etwas entgegensetzen zu wollen.

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Hillary Clinton (67), führend in den USA-weiten Umfragen, gilt als aussichtsreichste Bewerberin und Kandidatin des demokratischen Establishments.

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Der 52-Jährige Martin O'Malley war von 2007 bis 2015 Gouverneur von Maryland. Während seiner Amtszeit wurden in dem Bundesstaat unter anderem die Todesstrafe abgeschafft und die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt.

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Das Rennen um die demokratische Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl im Herbst 2016 scheint schon geschlagen zu sein. Drei Kandidaten haben angesichts von Hillary Clintons Übermacht bereits das Handtuch geworfen. Mit einer erfolgreichen TV-Debatte, dem Nichtantreten von Joe Biden und einer guten Figur in der Anhörung vor dem Bengasi-Sonderausschuss hat Clinton ihren Vorsprung weiter ausgebaut. Das Establishment unterstützt die ehemalige US-Außenministerin. Trotzdem ist es, wie die Erfahrungen aus dem Jahr 2008 gezeigt haben, noch zu früh für Sicherheiten.

Beim Jefferson-Jackson-Dinner in Manchester, New Hampshire ließ Clinton trotzdem keinen Zweifel daran, dass kein Weg an ihr vorbeiführt. Ihre anwesenden Konkurrenten, der frühere Gouverneur von Maryland, Martin O'Malley, und Bernie Sanders, Senator von Vermont, taten sich schwer, sich als bessere Alternative darzustellen. Umfragen zufolge liegen Clinton und Sanders derzeit in New Hampshire laut "Real Clear Politics" knapp beieinander, O'Malley bemüht sich weit abgeschlagen darum, als Dritter mitzumischen.

"Wahrer Demokrat"

O'Malley bezeichnete sich selbst als einzigen "wahren Demokraten", er sei schließlich weder ein ehemaliger Republikaner noch ein Sozialist, was als Seitenhieb auf seine Mitwerber gedacht war. Clinton gehörte nämlich in der Highschool zu den Young Republicans, Sanders bezeichnet sich selbst als Sozialisten – für viele US-Wähler ein Schimpfwort.

Trotzdem finden viele seiner linken Themen auch bei den demokratischen Wählern Anklang. Er wandte auch in New Hampshire, wo traditionell die zweite Vorwahl nach Iowa stattfindet, gegen das Establishment und stellte sich als einzige Alternative für den "wahren Wandel" vor. Wiederholt betont er, dass er im Gegensatz zu Clinton 2002 gegen den Einsatz im Irak gestimmt habe. Auch der Kampf gegen den "Islamischen Staat" war in New Hampshire Thema, wobei nur Sanders die Verantwortung für den Kampf gegen die Terrororganisation vor allem bei den Regionalmächten sieht. Einig waren sich alle drei in ihrer Kritik an dem republikanischen Bewerber Donald Trump, der erneut mit aufwieglerischen Äußerungen über Muslime auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Weitere TV-Duelle

Am 19. Dezember treffen die Kandidaten wieder in Manchester aufeinander, wenn die dritte TV-Debatte der Demokraten stattfindet. Die Bundesstaaten Iowa und New Hampshire sind von besonderer Bedeutung, da sie die ersten Primary- beziehungsweise Caucus-Staaten sind und für den jeweiligen Sieger eine bedeutende mediale Berichterstattung nach sich ziehen. Daher ist das Hauptziel der meisten Bewerber, in diesen Staaten ein gutes Resultat zu erzielen.

Iowa und New Hampshire gehören zu den hartumkämpften "Swing States", wo sich die Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern werden. Während in den 1960er- und 1970er-Jahren viele der größeren Staaten noch umkämpft waren, haben 40 von 50 US-Staaten in den vier Präsidentschaftswahlen seit dem Jahr 2000 gleich gewählt.

"Swing States"

So sind die Vorwahlen in den "Swing States" meist Auftakt der heißen Phase des Vorwahlkampfs. Iowa wählt am 1. Februar, New Hampshire am 9. Februar. Der "Super Tuesday" fällt 2016 auf den 1. März mit Wahlen in gleich 13 Staaten. Die zweite Phase des Wahlkampfs beginnt Ende Juli, wenn sowohl Demokraten als auch Republikaner auf ihren Parteitagen in Philadelphia (Pennsylvania) und Cleveland (Ohio) ihre Kandidaten bestimmt haben.

Seit den 60er-Jahren werden in den Bundesstaaten jährlich Fundraising-Abendessen abgehalten. Im Jahr vor Präsidentschaftswahlen haben diese natürlich besondere Bedeutung. Die Demokraten nennen diese Veranstaltungen seit jeher Jefferson-Jackson-Dinner, das erste des Jahres findet in Iowa statt. Das republikanische Pendant sind die Lincoln-Reagan-Dinners. Die Jefferson-Jackson-Dinners sind nach den Präsidenten Thomas Jefferson und Andrew Jackson benannt. In letzter Zeit bekommen diese Veranstaltungen oft alternative Namen, weil sowohl Jefferson als auch Jackson Sklavenbesitzer waren. (mhe, 30.11.2015)