Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der Vorstellung des Team Stronach Salzburg im April 2013 saß man noch an einem Tisch. Nun fordert Landesparteiobmann Helmut Naderer (rechts) Ex-Team-Stronach-Landesrat Hans Mayr (Mitte) auf, sein Mandat zur Verfügung zu stellen. Der ebenfalls ausgetretene Otto Konrad (links) bekommt eine zweite Chance.

Foto: APA / Barbara Gindl

Salzburg – Das Team Stronach Salzburg fordert nach dem Parteiaustritt von Hans Mayr dessen Rücktritt als Landesrat. Landesparteiobmann Helmut Naderer legte am Freitag eine notariell beglaubigte Vereinbarung vor, der zufolge sich die Mitglieder des Team Stronach verpflichten, bei einem etwaigen Parteiaustritt ihr Mandat zugunsten eines Parteimitglieds zurückzulegen. Unterschrieben ist sie von allen Landtagsabgeordneten sowie Hans Mayr, der laut Naderer diese Vereinbarung auch initiiert habe.

Beim abtrünnigen Landtagsabgeordneten Otto Konrad ist die Partei gnädiger: Naderer setzt Konrad ein Ultimatum und gibt ihm bis Freitag 18 Uhr die Möglichkeit, in den Landtagsklub des Team Stronach zurückzukehren. Der Bundesgeneralsekretär des Team Stronach, Christoph Hagen, sieht den ehemaligen Torhüter Otto Konrad als Opfer einer Mayr'schen Intrige: "Hans Mayr bearbeitet ihn schon länger. Otto ist in die Falle getappt. Wir sind fair und geben ihm eine Chance."

Hagen fordert Haslauer zum Handeln auf

Auch den Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) will das Team Stronach in die Pflicht nehmen. Haslauer müsse als Koalitionspartner die nötigen Schritte einleiten, dass Mayrs Landesratsposten von einem Mitglied des Team Stronach besetzt werden könne, fordert Hagen. "Laut Koalitionsvereinbarung dürfen wir entscheiden, wer unser Vertreter in der Regierung ist", sagt der Bundesgeneralsekretär des Team Stronach. "Ich zähle auf die Handschlagqualität des Landeshauptmanns."

Landesparteiobmann Naderer bat Haslauer bereits in einem Schreiben, einen entsprechenden Nachfolger nominieren zu dürfen. Als Neuwahl- und Angelobungstermin schlägt er die nächste Plenarsitzung des Landtags am 16. Dezember vor. Wer Mayrs Nachfolge antreten soll, hätten die Parteigremien zu entscheiden, sagte Naderer am Freitag vorerst zurückhaltend. Auf Nachfrage erklärte er: "Ich würde nicht Nein sagen, mich aber auch nicht aufdrängen."

Einen Misstrauensantrag gegen Mayr will das Team Stronach übrigens nicht einbringen. Dazu würde es, erklärt Hagen, eine politische Verfehlung Mayrs brauchen – dieser habe aber mit seinem Parteiaustritt nur eine moralische begangen. (Stefanie Ruep, 27.11.2015)