Wien – Das Haus des Meeres hat einen neuen Bewohner: eine "schwimmende Schachtel". Der bislang nur rund zwei Zentimeter große Kuhfisch wird wegen seines atypischen Aussehens gerne als "herzigster Fisch der Welt" bezeichnet, wie das Haus des Meeres am Donnerstag berichtete.

Der Körper ist nicht fisch-, sondern schachtelförmig. Oberhalb der Augen und unterhalb des Schwanzes befinden sich bei erwachsenen Tieren zwei auffällige Hörner, die Fressfeinden signalisieren, dass das Verschlucken dieser "Schachtel" eine große mechanische Herausforderung darstellt.

Die Haut des Kuhfischs erzeugt das starke Gift Pahutoxin, das für eine gehörige Magenverstimmung beim Räuber sorgt. Der Körper ist noch dazu von kleinen, fest miteinander verzahnten Schildern umhüllt, die einen besseren mechanischen Schutz bieten als gewöhnliche Fischschuppen.

"Ungeschickt" und langsam

Beobachtet man schwimmende Kuhfische, wird laut Haus des Meeres bald ersichtlich, warum all diese Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind: "Selten noch hat man tollpatschiger wirkende Wasserlebewesen gesehen – verglichen mit Kuhfischen erscheinen selbst Quallen wendig und schnell."

Kuhfische treiben ihren starren Schachtelkörper mit drei kleinen Flossen an und die daraus resultierende Bewegung erinnere "vielmehr an eine schwirrende Hummel oder einen überladenen Hubschrauber als an einen Fisch".

Das Jungtier in Wien liebt übrigens Bananen, die er allen angebotenen Meeresfrüchten vorzieht. Hauptnahrung der im Indopazifik vorkommenden Kuhfische sind eigentlich im Korallensand vergrabene Krebse und Würmer, die mit einem konzentrierten Wasserstrahl aus der Mundhöhle freigespült werden. (APA, 26.11.2015)

Foto: HAUS DES MEERES / JUTTA KIRCHNER
Foto: HAUS DES MEERES / JUTTA KIRCHNER
Foto: HAUS DES MEERES / JUTTA KIRCHNER

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA / Nic Bothma

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA / Nic Bothma