Die erste Säule der Pensionsvorsorge sei, bildlich gesprochen, das Brot, meint ÖVP-Finanzsprecher Andreas Zakostelsky. Butter und Wurst seien die Draufgabe.

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Wien – Zur Sicherung der Altersvorsorge in Österreich sprechen sich Ökonomen und der Fachverband der Pensionskassen für einen Mix der Vorsorgeformen aus. "Die zweite und dritte Säule sind sinnvolle Ergänzungen zur staatlichen Pension und müssen in die laufende Diskussion einbezogen werden", fordert Verbandsobmann und ÖVP-Finanzsprecher Andreas Zakostelsky.

Als Beispiel führt er die Schweiz an, wo die erste Säule die Existenzsicherung oder – bildlich gesprochen – das Brot in der Pension darstelle. Die zweite Säule, die betriebliche Vorsorge, vergleicht er mit der Butter darauf, und private Vorsorge stelle als Draufgabe ein Scheibchen Wurst dar.

"Irgendeine Pension"

"Viele Leute glauben noch, dass die erste Säule Brot, Butter und Wurst finanzieren kann", sagt Volkswirt Gottfried Haber von der Donau-Uni Krems. Diese Erwartung teilt er nicht: "Wenn das System nicht korrigiert wird, dann ist die erste Säule langfristig nur insofern gesichert, als dass man irgendeine Pension erhalten wird."

Die schwache Konjunktur Österreichs schwächt laut IV-Ökonom Christian Helmenstein die staatliche Pension zusätzlich. Ohne Lohnwachstum werde der im Umlageverfahren zu verteilende Kuchen nicht größer. Dagegen könnten die kapitalgedeckten Säulen zwei und drei höhere Zuwächse erzielen. Zudem würde über die Akkumulation des Kapitals dessen Verfügbarkeit erhöht und die Kosten gesenkt. Das fördere Investitionen und Wachstum – und so auch die erste Säule. "Auf eine intelligente Mischung kommt es an", folgert Helmenstein.

Besonders zuspitzen wird sich der Engpass der ersten Säule den Experten zufolge in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre. Einen Anspruch auf eine Firmenpension haben laut Zakostelsky derzeit bloß 860.000 Menschen oder 22 Prozent der Arbeitnehmer. (aha, 26.11.2015)