Linz – Die Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz hat mit Beginn des Wintersemesters in ihrem Neubau auf den Hagengründen am Fuß des Pöstlingbergs den Lehrbetrieb aufgenommen. Offiziell wird der "Resonanzkörper der Kunst", wie Rektorin Ursula Brandstätter das Haus nennt, am Freitag eröffnet. Nach dem Umzug gibt es auch zwei neue Institute, erklärte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Rund vier Jahre hat die Errichtung des knapp 43 Millionen Euro teuren Gebäudes gedauert. Erstmals sind an dem neuen Standort die drei Sparten Musik, Tanz und Schauspiel unter einem Dach. Bisher waren sie über mehrere Standorte in Linz verteilt. Um diese zusammenzuführen, musste die "Privatuni", die eigentlich zu 100 Prozent dem Land Oberösterreich gehört, aus der Stadt hinaus auf die grüne Wiese ziehen. Nach der Johannes Kepler Universität ist sie damit die zweite Campus-Hochschule am Stadtrand. Doch nach den ersten fünf Wochen Lehrbetrieb habe sich gezeigt, dass die Erreichbarkeit weder für die 850 Studierenden noch für die 220 Lehrenden ein Problem sei, sagte die Rektorin.

Keine Erhöhung der Studienplätze

Um die Qualität der Ausbildung erhalten zu können, werde die Zahl der Studienplätze nicht erhöht, meinte sie. Auch weil der Kunstmarkt nur eine begrenzte Zahl an Jobs habe und man nicht in die Arbeitslosigkeit ausbilden wolle, ergänzte sie. Dafür erweitere die Uni aber ihr Repertoire. Mit dem Institut für Komposition und Dirigieren werde das zeitgenössische Element und mit dem Institut für Theorie und Geschichte die künstlerisch-wissenschaftliche Forschung ausgebaut. Das jährliche Gesamtbudget von 13,6 Millionen Euro erhöht das Land um fünf bis zehn Prozent, teilte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) bei der Pressekonferenz mit.

Platz für die neuen Einrichtungen gibt es in dem 8.600 Quadratmeter großen Gebäude ausreichend. Das Zentrum bildet ein lichtdurchflutetes, offenes Foyer. Von dort gelangt man in vier Veranstaltungssäle. In den oberen Stockwerken befinden sich die Bibliothek sowie rund 100 Unterrichtszimmer. Weiße Wände, viele Lichtinseln und ein heller Holzboden bestimmen das Innenleben, lassen das zu einem Park geöffnete Gebäude leicht und luftig wirken. Geschwungene Geländer verleihen Dynamik. Den Anspruch, den Brandstätter an ihre Wirkungsstätte hat, ein "Haus der Offenheit und der Begegnung zu sein", spiegle sich in der Architektur des Baus wider. Das junge Team "Architekturbüro 1" hat das Haus, das von außen einer überdimensionierten Harfe oder einem Akkordeon ähnelt, errichtet. (APA, 25.11.2015)