Manchmal wird alles zu viel: schlimme News, wohin man auch schaut. Sogar in der elektronischen Post: wenig Erbauliches, sehr wenig. Hier hagelt es Kritik, da Rügen, dort Ermahnungen an To-dos.

Dabei gibt es sie, die guten, die hoffnungsversprechenden Nachrichten – sie landen nur im Junk-Postfach. Jüngst haben wir begonnen, selbiges aufzuräumen (Ordnung muss sein, auch in tristen Zeiten) – und seither geht alles viel besser.

Allein der Auszug dessen, was uns an Gutem widerfahren könnte (würden wir nur unseren Mail-Abfall lesen), beruhigt. "Frauen, Männer: Schöne Haarfarbe ohne Färben" etwa: Wer hat was gegen grauweiß, fragen wir unsere Friseurin schließlich schon länger.

Abhilfe gibt es auch gegen die herandräuende Kälte: "Heizbare Decke Kauf", um das holprig formulierte Offert zu nennen, oder "Kühles Bett? Wärme es auf!", das besser übersetzte.

Wem der Preis dafür zu laut erscheint, möge die Spam-Mail "Kein Schnarchen im Herbst: Lösung da" studieren, das Mittel "Glaubst sicher nicht, aber Schnarchen vorbei" wirkt garantiert auch winters.

Nur was wir mit dem "Anti-Mäuse-Mittel, schütze die Speisekammer, das Haus" machen, wollen wir an dieser Stelle aus Loyalität nicht verraten. Vielleicht gibt's für die Diskretion eine Belohnung, etwa die "coole Überraschung zu Weihnachten". Oder gar: "Die Goldene!"

Wenn nicht, holen wir uns Trost – aus dem Mail-Abfall. (Renate Graber, 24.11.2015)