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Extravagantes Schuhwerk beflügelt nicht nur ihre Träger.

Foto: APA/EPA/DANIEL DAL ZENNARO

Italiens größter Luxusschuhhersteller Tod's hat die französische Nobelschuhmarke Roger Vivier erworben und zahlt dafür 425 Millionen Euro. Zwar hatten die beiden Brüder Della Valle, Diego und Andrea, bereits im Jahr 2001 die Lizenz des Erfinders von Bleistiftabsätzen, Vivier, übernommen. Doch nun gaben Della Valle, die auch 57 Prozent von Tod's kontrollieren (gut ein Drittel notiert an der Mailänder Börse) die Lizenz an Tod's ab. Damit muss Tod's in Zukunft keine Lizenzgebühren (Royalties) für Vivier zahlen.

Tod's hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 785 Millionen Euro verzeichnet. Das Umsatzplus ist insofern positiv zu werten, als die Stimmung auf Luxusmärkte wie etwa in China oder Russland, trübe ist. Tod's, der die Schuhproduktion mit 4500 Beschäftigten einzig auf Italien konzentriert, wird heuer erstmals in der Firmengeschichte einen Umsatz von über einer Milliarde Euro verzeichnen. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat sich in den ersten neun Monaten um knapp drei Prozent auf 160 Millionen erhöht.

Modernisierung am Plan

Der Luxusschuhhersteller aus Mittelitalien (Region Marche) wird auch das Pariser Geschäft von Vivier an der Rue du Faubourg Saint Honoré für 20 Millionen Euro übernehmen. Diego della Valle, Gründer des Tod's Unternehmens und mit seiner Bewegung "Noi italiani – Wir Italiener" Aspirant für eine neue, gemäßigte politische Partei, bestätigte zu Wochenbeginn, dass er die Hälfte des Roger Vivier Erlöses, also 208 Millionen in die Modernisierung und Erweiterung der Tod's Produktionsanlagen investieren werde.

Allerdings muss die, für 13. Jänner 2016 einberufene HV den Deal noch absegnen. Die französische Luxusgruppe LVMH hält 3,5 Prozent Tods's Anteile. Da aber zwischen Della Valle und LVMH Präsident Bernard Arnault ein traditionell gutes Klima herrscht, dürfte die Fusion ohne Schwierigkeiten über die Bühne gehen. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 24.11.2015)