Yangon – Nach dem Erdrutsch an einer Jade-Mine im Norden Myanmars ist die Opferzahl weiter gestiegen. Mindestens 104 Menschen seien bei dem Unglück ums Leben gekommen, berichtete die regierungsnahe Zeitung "Global New Light of Myanmar" am Montag. Viele Menschen würden noch vermisst.

Durch den Erdrutsch waren am Sonntag in der Früh dutzende Hütten von Wanderarbeitern zerstört worden. Tausende Menschen werden von den Milliardengewinnen aus dem Jade-Abbau in das Bergbaugebiet nahe der Grenze zu China gelockt. Im Schutz der Dunkelheit durchsuchen sie den Aushub der Jade-Minen nach den kostbaren Schmucksteinen. Da solche Abfallberge nur lose aufgeschüttet sind, kommt es immer wieder zu Erdrutschen.

Nach Angaben von Einwohnern verstärkten die Bergbaufirmen, die vielfach mit der früheren Militärjunta in Verbindung stehen, zuletzt ihre Aktivitäten in der Region. In dem unruhigen Teilstaat Tachin, in dem mehrere Rebellengruppen aktiv sind, operieren die Bergbaufirmen weitgehend im Verborgenen. Die groß angelegte Suche nach Jade verwandelte die Gegend inzwischen in eine Mondlandschaft. (APA, 23.11.2015)