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Sollte es weitere Anschläge geben, werde sich das Konsumverhalten der Bevölkerung ändern, sagt Blackrock-Deutschland-Chef Christian Staub,

Foto: apa / epa / langsdon

Berlin – Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock rechnet im Falle neuer Anschläge wie in Paris mit Verwerfungen an den Kapitalmärkten. "Sollte es in den kommenden Wochen weitere Angriffe dieser Art geben, dürfte die Börse beim nächsten Mal heftig reagieren", sagte Deutschland-Chef Christian Staub der Zeitung "Welt am Sonntag".

Nach den Attacken in der französischen Hauptstadt mit mindestens 130 Toten hatten die Anleger vergangene Woche vergleichsweise besonnen reagiert. Viele Indizes in Europa hatten sogar wegen der Aussicht auf eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik deutlich zugelegt.

Reaktion von EZB erwartet

Sollte es aber weitere Anschläge geben, sei damit zu rechnen, dass sich das Konsumverhalten der Bevölkerung ändern werde. "Die Menschen werden sich zurückziehen, abends eher zu Hause bleiben, weniger in Restaurants und Kinos gehen", sagte Staub voraus. "Die Folge wäre vermutlich ein noch geringeres Wirtschaftswachstum in Europa."

Dann würde allerdings die Europäische Zentralbank (EZB) einspringen, ergänzte der Börsen-Experte. "Die Notenbank wird nicht die Arbeit der vergangenen Jahre aufs Spiel setzen, sondern rasch gegensteuern." Sie hat die Zinsen bereits auf nahe null Prozent gesenkt und pumpt jeden Monat Milliarden in den Geldkreislauf, um Wachstum und Inflation anzukurbeln. Blackrock verwaltet weltweit ein Vermögen von fast fünf Billionen Dollar. (APA, 21.11.2015)