Boston (Massachusetts) – Minnesota Wild haben ihre Auswärtsreise in den Osten mit der dritten Niederlage in Folge abgeschlossen. Österreichs Eishockey-Star Thomas Vanek und seine Kollegen mussten sich am Donnerstag in der NHL den Boston Bruins mit 2:4 geschlagen geben. Michael Raffl verlor mit den Philadelphia Flyers gegen die San Jose Sharks mit 0:1 nach Verlängerung.

Minnesota muss weiter auf den verletzten Stürmerstar Zach Parise verzichten, in Boston fielen auch die Verteidiger Jonas Brodin und Marco Scandella aus. Als Ausrede wollte Vanek das aber nicht gelten lassen. "In den letzten sieben, zehn Tagen haben wir so wie im November und Dezember des Vorjahres viele Verletzte und Krankheiten. Aber das gehört in diesem Sport dazu. Wir müssen da durch und besser sein. Wir müssen kollektiv besser werden", erklärte der 31-Jährige.

Nach einem starken Saisonstart hat Minnesota etwas Boden gegenüber den anderen Top-Teams der Central Division aus Dallas, St. Louis und Nashville verloren. "Wir haben die Saison gut angefangen. Heute haben wir ein paar dumme Tore bekommen, in Überzahl müssen wir besser sein. Im Großen und Ganzen spielen wir aber kein schlechtes Eishockey", sagte Vanek, der mit seiner persönlichen Bilanz (7 Tore und 7 Assists in 18 Spielen) nicht unzufrieden ist. "Man kann immer besser sein, zur Zeit geht es aber ganz gut. Heute habe ich ein paar Chancen vernebelt, aber Resümee zieht man nach der Saison".

Vom österreichischen NHL-Trio ist Vanek als einziger mit seinem Team auf Play-off-Kurs. Die Philadelphia Flyers (Michael Raffl) und Toronto Maple Leafs (Michael Grabner) liegen unter den 16 Clubs der Eastern Conference auf den Rängen 13 und 14. Vanek ist über deren Spiele bestens informiert. "Wenn Philadelphia oder Toronto spielen, schaue ich mir eine der beiden Partie an oder springe hin und her", sagte der Steirer.

Seine Einschätzung: "Michael Raffl spielt gut, er hat viele Chancen. Als Linie spielen sie gut, die (Scorer)Punkte werden schon kommen. Bei 'Grabse' in Toronto schaut es ein bisschen anders aus, die Mannschaft ist im Umbau. Er macht seine Rolle aber gut, als Unterzahlspieler und Kämpfer spielt er brav. Hoffentlich werden die Punkte kommen."

Auch sonst ist Vanek gut informiert, sowohl betreffend österreichischem Fußball als auch über die aktuelle Situation in Europa. "Bin immer im Internet", sagte er und freut sich mit dem ÖFB-Team. "Man kann nur sagen 'Hut ab', was die Mannschaft geleistet hat. Ich bin froh, dass sie bei der EM sind und hoffentlich können sie das Momentum mitnehmen". Aus der Ferne hat er aber auch die Anschläge in Paris mitbekommen. "Das ist schlimm. Wir müssen nicht beste Freunde sein, aber wir sollten uns alle respektieren. So was sollte nie passieren", erklärte Vanek.

Die Washington Capitals unterlagen zu Hause den Dallas Stars mit 2:3, Alexander Owetschkin hatte aber auch Grund zur Freude. Der 30-jährige Stürmer erzielte in der 48. Minute den zweiten Treffer der Capitals und ist nun mit 484 Toren alleine der erfolgreichste russische Torschütze der NHL-Geschichte. Owetschkin überholte Sergej Fedorow (483), hat den Rekord aber in deutlich weniger Spielen (777 im Grunddurchgang) als Fedorow (1.248) geschafft. (APA, 20.11.2015)

NHL-Ergebnisse von Donnerstag:
Boston Bruins – Minnesota Wild (mit Vanek) 4:2
Philadelphia Flyers (mit M. Raffl) – San Jose Sharks 0:1 n.V.
Pittsburgh Penguins – Colorado Avalanche 4:3
Washington Capitals – Dallas Stars 2:3
Montreal Canadiens – Arizona Coyotes 2:3
Ottawa Senators – Columbus Blue Jackets 3:0
Tampa Bay Lightning – New York Rangers 2:1
Florida Panthers – Anaheim Ducks 1:3
St. Louis Blues – Buffalo Sabres 3:2 n.P.