Mailand – Die italienischen Banken sollen Insidern zufolge ihre faulen Kredite mit Hilfe von Spezialfonds loswerden. Sollte der Plan des Finanzministeriums in Rom erfolgreich sein, werde im kommenden Jahr eine eigene Gesellschaft für die Darlehen gegründet, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Projekt ist demnach aber noch nicht fest umrissen.

Die Geldhäuser sitzen auf faulen Krediten mit einem Volumen bis zu 200 Mrd. Euro. Dies entspricht 18 Prozent aller Firmendarlehen und schränkt die Institute bei der Vergabe neuer Kredite ein. Ursprünglich wollte die italienische Regierung zur Lösung des Problems Staatsgarantien gewähren, was die EU-Kommission aber ablehnte. Die neuen Pläne sehen eine kleinere Rolle des Staates vor. Dafür sind die Konditionen für die Geldhäuser weniger günstig.

Einer der Insider sagte, einige große Spezialfonds seien daran interessiert, in Italien günstig investieren zu können. "Das könnte eine Chance für die Banken sein, endgültig ihre Bilanzen aufzuräumen." Die Institute des Landes hatten beim Belastungstest der Europäischen Zentralbank im vergangenen Jahr am schwächsten abgeschnitten. Von den 25, die nicht bestanden, kamen neun aus Italien. (APA/Reuters, 19.11.2015)