Ein fremdes Planetensystem wächst langsam heran: Erstmals ist es US-Astronomen gelungen, die Geburt eines fernen Exoplaneten anhand der ausgesendeten Strahlung direkt zu beobachten.

Illu.: NASA/JPL-Caltech

Tuscon – Wie Planeten entstehen, ist mittlerweile weitgehend geklärt- zumindest theoretisch. Wie dieser Vorgang in der Praxis aussieht, haben nun erstmals Astronomen um Stephanie Sallum von der University of Arizona beobachten können: Den Wissenschaftern ist es laut ihrer im Fachjournal "Nature" präsentierten Studie gelungen, die Signatur von heißem Gas und Staub nachzuweisen, die sich zu einem heranwachsenden Exoplaneten sammeln.

Die Astronomen hatten den Babyplaneten mit der Katalognummer LkCa 15b ins Visier genommen, der bereits vor einigen Jahren entdeckt worden war. Er gehört zu einem in kosmischen Maßstäben sehr jungen Stern, der erst zwei Millionen Jahre alt ist und gerade ein Planetensystem bildet. Die Planeten entstehen aus einer riesigen Gas- und Staubscheibe, die den Stern umgibt. Die Beobachtungen zeigten, dass das Innere dieser Scheibe bereits weitgehend leergeräumt ist.

Mit Teleskopen in Chile und den USA gelang es dem Team, die charakteristische Strahlung von 9700 Grad heißem Wasserstoffgas sowie das Leuchten von glühend heißem Staub nachzuweisen, die auf den jungen Protoplaneten fallen und ihn so wachsen lassen. Damit sei erstmals die direkte Beobachtung dieses Prozesses der Planetenentstehung gelungen, schreiben die Wissenschafter. (APA/red, 18.11.2015)