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Foto: APA/dpa/Roland Weihrauch

Eintrag Nr. 734 im großen Sammelband "Warum Österreich absandelt, Unterabteilung Öffentlicher Dienst": Der Zentralbetriebsrat der Wiener Linien klagt gegen die Durchführung von Alkoholkontrollen mittels Alkomaten bei Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe. Dieses kommunale Unternehmen mit 179 Linien, 8700 Mitarbeitern und 931 Millionen Passagieren pro Jahr führt seit 2010 intern regelmäßig Alk-Kontrollen für die Fahrer von U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen etc. durch. Es dürfen nur 0,0 Promille sein. Das wurde in einer Betriebsvereinbarung mit der Gewerkschaft so geregelt.

Man muss kein neoliberaler Arbeiterschinder sein, um die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme zu erkennen. Tatsächlich wurden seither pro Jahr bei 2000 Überprüfungen ein halbes Dutzend Alkoholisierte festgestellt und einige entlassen.

Unzumutbar!, schreit jetzt der Zentralbetriebsrat und beruft sich auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, der meint, bei jeder Überprüfung müsse die Personalvertretung mitbestimmen, da es um die Menschenwürde gehe.

Bewegen wir uns auf dem Feld neoliberaler Gewerkschaftsfeindlichkeit, wenn wir vermuten, dass es dem Zentralbetriebsrat hauptsächlich darum geht, auch da seine Finger drinzuhaben, und er deshalb eine sinnvolle Sache blockieren will? Dass die Gewerkschaft eine Kampagne "A Bierli geht schon, Kollegen" fährt, wollen wir ja nicht annehmen. (Hans Rauscher, 18.11.2015)