"Starcraft 2: Legacy of the Void" ist eine eigenständig spielbare Erweiterung von "Starcraft 2". Sie ist für Windows und OS X erschienen.

Foto: Blizzard
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Vor fünf Jahren hat Blizzard den Fans seines Sci-Fi-Strategie-Universums große Freude bereitet und mit dem Untertitel "Wings of Liberty" einen offiziellen zweiten Teil an den Start gebracht. Im März 2013 folgte die Fortsetzung mit "Heart of the Swarm". Rechtzeitig zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft schließt man die Trilogie nun ab.

"Starcraft 2: Legacy of the Void" heißt das Werk, das den zweiten Clash zwischen Terranern, Protoss und Zerg in sein Finale führt. Das Game ist seit kurzem erhältlich. In ersten Rezensionen zeigen sich die Kritiker sehr angetan vom vorläufigen Abschied.

Handlung mit Spaltpotenzial

Dass die Erzählung ihrem Ende zugeht, fällt hinsichtlich der Story schnell auf. Zwar gibt es immer noch merkwürdige Handlungsstränge und Charaktere und gelegentlich lächerliche Dialogphrasen, generell allerdings wirkt die Erzählung sehr fokussiert, merkt man bei "Destructoid" an.

Anstelle der Beziehung zwischen Raynor und Kerrigan rückt immer mehr das Überleben der Galaxie in den Vordergrund. Da Geschmäcker verschieden sind, werden die Meinungen zur Storyline letztlich wohl auseinandergehen.

StarCraft

Keine Abwege

Spielerisch bleibt sich "Starcraft" auch in dieser Iteration treu. Die oft hektisch ablaufenden Echtzeitstrategie-Schlachten haben nicht nur beim Erstling aus 1998 zahlreiche Spieler für den Kampagnenmodus begeistert, sondern locken heute unzählige Hobby- und Profispieler vor den Bildschirm. Besonders in Südkorea erfreut sich "Starcraft" großer Beliebtheit.

"Legacy of the Void" erweitert die Handlungsmöglichkeiten. So kann der Spieler nun das eigene Heimatschiff (Spear of Adun) und auch die Helden aufrüsten. Das verknüpft Blizzard damit, mit interessanten Nebenquests Anreize zu schaffen, damit die Bildschirmstrategen nicht nur dem Hauptziel einer Mission hinterherjagen.

Gute Karten, schlechte Karten

Dabei hilft die Handlung allerdings auch über Designlücken hinweg. Einige Karten und Aufträge sind repetitiv und wenig interessant, bemängelt man bei "Destructoid". Etwa jene, in denen es bestimmte Ziele zu schützen gilt. Sie laufen darauf hinaus, dass man versucht, möglichst schnell Ressourcen zu horten, um anschließend massenhaft Kanonen und andere Defensiv-Konstruktionen in der Landschaft zu verteilen.

Dem entgegen stehen manche Karten, auf denen das Spiel das übliche Korsett von Echtzeitstrategie-Games ablegt und die Regeln erweitert. Dazu wird man mitunter auch direkt in die Rolle eines Helden versetzt und darf sich mit dessen Sonderfertigkeiten austoben. Auch hier spielt das Upgrade-System seine Stärken aus. Für etwas mehr Komplexität sorgen diverse neue Einheiten.

Viel neues für Multiplayer-Freunde

Wer mag, kann nun auch im Coop-Modus (Archon Mode) spielen, der in seiner Gestaltung an das Multiplayer-Arena-Game "Heroes of the Storm" erinnert, zwei Spieler aber gemeinsam als Feldherren einer Fraktion gegen den Computer zu Felde schickt. Allerdings übernimmt man hier keine Kontrolle über die Helden, diese liefern nur Boni für die eigene Armee. Potenziell eignet sich dieser Modus auch dafür, einen unerfahrenen Freund in die Geheimnisse des effizienten Basisbaus einzuschulen, bemerkt "Game Informer".

Der Archon Mode ist eine der vielen Neuerungen im Multiplayer-Bereich. Es gibt nun tägliche und wöchentliche Turniere, die automatisch kreiert werden. Hier können sich Spieler abseits des Rankings an anderen Teilnehmern messen, die das System ihrem Skill-Level zuordnet. Außerdem hat Blizzard das Balancing verändert und den Lurker der Zerg wieder ins Spiel gebracht – was unter Powerplayern wohl zu einigen Debatten führen wird.

Schöner Abschluss

In Summe hat Blizzard in "Starcraft 2: Legacy of the Void" eine bewährte Formel erweitert, ohne dabei allzu drastische Eingriffe zu tätigen. Das Spiel bietet unterhaltsame Strategenkost, untermalt von einer Story, die auf unterschiedliche Aufnahme stoßen wird. Weiterleben wird das Spiel vor allem durch seinen erneut aufgewerteten Mehrspielerpart, der nun auch über einen Modus für jene verfügt, die lieber gemeinsam als gegeneinander antreten.

Der Abschluss von "Starcraft 2" stellt wohl den stärksten Teil der Reihe dar, resümiert "Destructoid". Wer Echtzeitstrategiespiele mag, wird hier auch gut unterhalten, wenn er zuvor noch nie mit der Reihe in Kontakt gekommen ist. (gpi, 18.11.2015)