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Die Unsicherheit ist derzeit groß.

Foto: APA/KAZUHIRO NOGI

Frankfurt/Paris – Am ersten Handelstag nach den Anschlägen von Paris ist in Asien die Verunsicherung der Anleger deutlich zu spüren gewesen. Die Börsen in Fernost gaben am Montag überwiegend nach. An den europäischen Aktienmärkten zeigte sich ebenfalls Verunsicherung, die Börsen starteten mit Verlusten, drehten dann aber in weiten Teilen ins Plus.

Es herrsche die Befürchtung, dass die Attentate die wirtschaftliche Entwicklung in Europa ausbremsen könnten, sagten Analysten. Die Tourismus-Branche geriet an den Aktienmärkten in Fernost unmittelbar unter Druck. Zusätzlich verdarben enttäuschende Konjunkturdaten aus Japan die Stimmung auf dem Parkett. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt schrumpfte im abgelaufenen Quartal überraschend kräftig um 0,8 Prozent und fiel damit in die Rezession zurück.

"Terror in Paris bedeutet weitere Unsicherheit in der ganzen Welt", erklärte Hong Hao, China-Stratege des Finanzhauses Bocom International. Konkret bekamen die Fluggesellschaften China Eastern und Air China die Verunsicherung zu spüren, da Anleger einen Rückgang von Reisen nach Europa für möglich hielten. Die Aktien der Airlines gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach.

In Japan trennten sich die Anleger ebenfalls von Anteilen an Fluggesellschaften, auch Reiseunternehmen wurden verschmäht. Zu den größten Verlierern gehörten Exportwerte. So gaben die Aktien des Autobauers Toyota um 1,5 Prozent nach. Die Papiere des Elektronikkonzerns Sony fielen um rund zwei Prozent.

Rohstoffanleger gehen auf Nummer sicher

Rohstoffanleger gingen auf Nummer sicher und haben Gold gekauft. Die Feinunze verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 1.097,90 Dollar (1.019,97 Euro). "Käufe der als sicherer Hafen geltenden Goldbestände nach den schrecklichen Ereignissen in Paris vom Wochenende haben den Preis angeschoben", erklärte MKS-Group-Händler Sam Laughlin.

Zugleich trennten sie sich die Anleger von den als risikoreich geltenden Industriemetallen wie Kupfer. Eine Tonne des vor allem in der Baubranche benötigten Metalls verbilligte sich um 1,6 Prozent auf ein frisches Sechseinhalb-Jahres-Tief 4.747,50 Dollar. Dazu trug Händlern zufolge auch der Anstieg des Dollarkurses bei, der die in Dollar gehandelten Rohstoffe für Anleger aus dem Euroraum unattraktiver macht. Befürchtungen über eine sinkende Nachfrage vor allem aus China – dem weltweit größten Kupfer-Verbraucher – belasten die Preise schon seit Monaten.

Am Ölmarkt zogen die Notierungen leicht an. Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 44,99 Dollar je Barrel (159 Liter) 1,2 Prozent mehr. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 41,20 Dollar. Allerdings hielten Händler den Preisanstieg für kurzfristig. Denn weiterhin belaste ein hohes Überangebot an Öl die Preise. Und daran ändere sich erst einmal nichts. "Der Preisanstieg hängt vor allem mit der Stimmung zusammen", sagte ein Händler. (APA, 16.11.2015)