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Es muss keine herkömmliche Registrierkasse sein: Kleinunternehmen können auch mit Software, Tablet und Smartphone die ab 1. Jänner 2016 geltenden Bestimmungen zur Rechnungslegung ("Registrierkassenpflicht") erfüllen.

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Wien – Die ab Jänner gültige Registrierkassenpflicht beschleunigt die Verbreitung von innovativen Kassenlösungen. Während der typische Gastronomiebetrieb wohl weiterhin auf die klassische Variante setzt, bietet sich für manche Kleinbetriebe mit weniger Transaktionen eine mobile Lösung an. Denn auch Tablet, Smartphone oder PC können mit der richtigen Software die Funktion einer Registrierkasse übernehmen. Per Touchscreen wird das zu verrechnende Produkt ausgewählt, ein angeschlossener Bondrucker (Anschaffungspreis ab 50 Euro) gibt den Beleg aus. Ein solcher ist ja ab Anfang 2016 ebenfalls verpflichtend auszuhändigen.

Die Softwareanwendung erledigt auch gleich die Aufzeichnung der Barumsätze, was Auswertungen wie etwa die Kontrolle von Schichtumsätzen ermöglicht. Lizenzen für Apps oder Web-Anwendungen werden meist monatlich abgerechnet, einfache Pakete gibt es schon für wenige Euro pro Monat. Zwar gibt es auch leistbare herkömmliche Kassensysteme. Trotzdem entdecken auch etablierte Kassenhersteller den Markt und bieten mittlerweile ebenfalls Onlinelösungen an.

Besser keine Billiglösung

Das Billigstprinzip empfiehlt sich für Betriebe dabei nicht unbedingt. Experten halten es für möglich, dass die Einführung der Kassenpflicht auch einige unseriöse Softwareanbieter auf den Plan ruft. Wer sich jetzt im Hinblick auf die bald gültige Kassenpflicht ein System zulegt, sollte deshalb auf eine Updategarantie des Anbieters bestehen. Anfang 2017 tritt dann nämlich zusätzlich eine Verordnung in Kraft, wonach alle Kassen einen technischen Manipulationsschutz aufweisen müssen. Bei den meisten herkömmlichen Kassen muss der Anbieter dazu persönlich ins Geschäft kommen und die entsprechende Software installieren. Bei den mobilen Lösungen ist das kein Problem, wird die Software doch einfach zentral umprogrammiert.

Was bei einer herkömmlichen Kasse die angeschlossene Signaturkarte übernimmt, läuft bei mobilen Lösungen über die Onlinesignatur. Diese basiert auf der Technologie der Handysignatur und sei fälschungssicher, sagt Michael Butz, Geschäftsführer von A-Trust. Das Unternehmen ist eines von zwei akkreditierten Zertifizierungsdiensteanbietern, die den Manipulationsschutz für Registrierkassen garantieren. "Die digitale Signatur gibt es seit 20 Jahren, und sie wurde noch nie geknackt", so Butz. Bei A-Trust kostet die Zertifizierung für Onlinelösungen einmalig vier Euro. Unternehmer müssen sich mit diesem Manipulationsschutz übrigens überhaupt nicht befassen: Der Softwareanbieter kauft das Zertifikat und bietet den Betrieben dann die Komplettlösung an. (Simon Moser, 16.11.2015)