Twitter hat das Start-up des 21-jährigen Felix Krause gekauft.

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Einmal für ein kalifornisches Unternehmen als Softwareentwickler zu arbeiten: Davon träumte Felix Krause schon als Teenager. Nur wenige Jahre später ging sein Wunsch nun in Erfüllung. Twitter kaufte das Start-up des mittlerweile 21-jährigen Österreichers und heuerte ihn gleich mit an.

Seinen Dienst namens Fastlane hatte er erst vor etwa einem Jahr gestartet – zunächst nur als Nebenprojekt. Dabei handelt es sich um ein Softwarewerkzeugset, das Entwickler von Apples mobiler Plattform iOS und inzwischen auch Googles Android bei der Veröffentlichung von Apps unterstützt. Da dafür viele Dinge manuell durchgeführt werden müssen, kam Krause auf die Idee, etwas zu entwickeln, mit dem das alles "super einfach und schnell" funktioniert. Mit Fastlane wird der Prozess auf wenige Klicks reduziert und automatisiert.

15.000 Nutzer am Tag

Die als Open-Source-Projekt gestartete Software erweckte rasch das Interesse der Branche, heute verzeichnet Krauses Software nach seinen Angaben rund 15.000 Nutzer am Tag. So wurde auch der Kurznachrichtendienst Twitter auf den jungen Österreicher aufmerksam. Zu einer nicht genannten Summe verkaufte Krause Fastlane an den Konzern und arbeitet nun im Hauptquartier in San Francisco Vollzeit an seinem Projekt weiter.

Erfahrungen in der Branche konnte er schon früh sammeln. So arbeitete er bereits während seines Studiums für mehrere Softwareentwickler, darunter Product Hunt, Mindnode sowie das Berliner Unternehmen 6Wunderkinder, das inzwischen von Microsoft übernommen wurde.

Mit 16 Jahren veröffentlichte er eine App für den Fahrradroutendienst Bikemap

Nachdem er die HTL in Wiener Neustadt absolviert hatte, ging Krause ins nordenglische Preston, wo er an der University of Central Lancashire Softwareengineering studierte. Vor kurzem machte er dort seinen Abschluss.

Der Lebenslauf des Niederösterreichers zeigt, wie viel Engagement Entwickler in der Branche an den Tag legen müssen, um auf sich aufmerksam zu machen. Bereits mit 16 Jahren veröffentlichte er eine App für den Fahrradroutendienst Bikemap.

Neben dem Programmieren interessiert sich Krause auch für Tennis, Golf und Robotik. 2010 trat er für Österreich bei der Robocup-Weltmeisterschaft in Singapur an. Beim u19-Wettbewerb des Linzer Prix Ars Electronica bekam er 2011 einen Anerkennungspreis für seine Fahrrad-App. 2012 gewann er mit seinem Team den europäischen Roboterwettbewerb Botball. (Birgit Riegler, 14.11.2015)