Am 16. November feiert die Coca-Cola-Flasche ein rundes Jubiläum

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Keine Frage: Coca Cola an sich hat bessere Zeiten hinter sich. Zumindest was das Image betrifft: Ein mehr oder minder zuckerhaltiges Brausegetränk hat in Zeiten, wo Gesundheit und Fitness ganz oben auf der Agenda stehen, kein makelloses Image mehr.

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Anders sieht es mit der Flasche aus: Sie ist eine Design-Ikone, schaffte es auf das Cover des "Time Magazine" und große Künstlern wie Andy Warhol und Salvator Dali führten sie in die heiligen Hallen der Kunst ein (im Bild).

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Was heute langweiliges Plastik ist, forderte in der Vergangenheit Glasmanufakturen in den ganzen USA heraus. 1915 forderte die Coca-Cola Bottling Company selbige auf, eine Flasche zu entwerfen, die "auch im Dunkeln oder an Bruchstücken" sofort wieder erkannt werden sollte. 1916 war es dann so weit. Die Jury entschied sich für ein Design von Alexander Samuel und Earl Dean von der Root Glass Company (vierte Flasche von links).

Foto: Coca Cola

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Dem Unternehmen nach wollten die beiden die Form der Hauptinhaltsstoffe, der Kolanuss und des Kokablattes, als Vorbild nehmen – aber beide hatten keine Ahnung, wie Nuss und Blatt aussehen. In der Bibliothek fanden sie das Vorbild einer Kakaopflanze. Die hatte zwar nichts mit Coca-Cola zu tun, sah aber gut aus.

In den Anfangsjahren wurde die Flasche auch als Mae West bezeichnet, weil ihre Form an die Silhouette der US-Schauspielerin erinnerte. Die Coca-Cola-Flasche mit ihrem Hüftschwung, ihren geschwungenen Rillen und ihrem Glas im feinen Grünton ist heute der gefeierte Designklassiker.

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Am 16. November 1915 wurde das Design patentiert – ergo: Geburtstag. 1925 wurde die Flasche im Magazin "Le Monde" erstmals als Konturflasche bezeichnet, dieser Name wird heute noch immer verwendet. Und weil ein Kultgegenstand wie dieser auch seine Legenden verdient, hier die – gut abgesicherte – Fama:

Foto: Coca Cola

Der Coca-Cola-Erfinder hatte nie daran gedacht, seine Limonade überhaupt abzufüllen. Vom Fass sollte sie verkauft werden, mehr Bedarf sah er nicht. Joseph Biedenharn, Sohn deutscher Einwanderer, sah das anders und zapfte 1894 die Limonade in Flaschen. Ohne Wissen der Mutterfirma. Der Erfolg war so groß, dass Coca-Cola selbst das Geschäft übernahm. Selbstverständlich sprangen auch Fälscher auf den Zug auf. Koka-Nola, Ma Coca-Co, Toka-Cola oder Koke war da zu haben. Deswegen musste etwas Unverwechselbares her.

Foto: Coca Cola

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Und dann kam – wie zuvor erwähnt – sie. Die Farbe hieß übrigens anfangs "German Green". Das wurde später zwar in "Georgia Green" umbenannt, blieb aber bis heute. Die Flasche war auch bauchiger als heute. Das sah gut aus, vertrug sich aber nicht mit den Laufbändern in den Abfüllanlagen. Also wurde sie schlanker.

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Wäre Coca-Cola ausschließlich in dieser Konturflasche abgefüllt worden – so heißt es –, würden alle Flaschen hintereinandergelegt 2.222 Mal zum Mond und zurückreichen. Heute wissen Colakenner genau Bescheid: Aus Glas muss sie sein und in Mexiko hergestellt, nur dann schmeckt, was drinnen ist. Auch wenn diese chinesische Mutter mit ihrem Sohn es offenbar anders sieht. (red, 15.11.2015)

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