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Die "Ehenichtigkeitsverfahren" sollen schneller abgewickelt werden.

Foto: dpa/Pleul

Wien – Ab 8. Dezember gelten in der römisch-katholischen Kirche neue Regeln für die Annullierung von Ehen. Papst Franziskus hat das rechtliche Verfahren zur Feststellung der Ungültigkeit von Ehen vereinfacht. Die österreichischen Bischöfen haben dies am Freitag begrüßt. Die Unauflöslichkeit der kirchlichen Ehe bleibe aber bestehen. Es gehe nicht um eine "katholische Scheidung", sagte Kardinal Christoph Schönborn nach der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz.

Wie die katholische Presseagentur "Kahtpress" schreibt, fällt künftig bei den sogenannten "Ehenichtigkeitsverfahren" die Verpflichtung einer zweiten Instanz bei positiven Urteilen weg. So sei es möglich, die "Ehesituation" rascher zu klären. Wenn beide Partner von der Ungültigkeit ihrer Ehe überzeugt und die Gründe dafür augenscheinlich sind, sei nun ein kürzeres Verfahren durch den Ortsbischof möglich.

"Ja zu Ehe und Familie"

Das "Hauptergebnis" der Welt-Bischofssynode über Ehe und Familie im Oktober sei ein "klares, positives und hoffnungsvolles Ja zu Ehe und Familie" gewesen, sagte Schönborn. Die Familie sei Grundlage und Lebenszelle der Gesellschaft, ohne sie "kann kein Gemeinwesen bestehen". Keine andere menschliche Institution biete die Verlässlichkeit und Haltbarkeit einer Familie trotz der vielen "Bedrohungen und Krisen".

Ein weiteres großes Thema der Synode sowie der österreichischen Bischofskonferenz war der Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Die Synode habe im Blick auf Geschiedene "keine Generallösung" geboten, sondern setze auf den bewährten Dreischritt "hinschauen, unterscheiden, begleiten", sagte Schönborn.

Jugendbibel präsentiert

Präsentiert wurde bei der Pressekonferenz auch ein mögliches "Weihnachtsgeschenk", wie Schönborn sagte. Es handelt sich um eine Jugendbibel. Als Auswahlbibel stützt sie sich auf die ökumenische Einheitsübersetzung und will zentrale Texte der Heilige Schrift jugendgemäß erschließen. Sie ist als Folge des vor fünf Jahren auf Initiative der Österreichischen Bischofskonferenz herausgegebenen Jugendkatechismus YOUCAT entstanden. Dieser ist mit einer Auflage von nahezu sechs Millionen Büchern nach der Bibel inzwischen das meistverkaufte katholische Buch der Welt und liegt inzwischen in 39 Sprachen vor. Für 2016 sind Ausgaben in 20 Sprachen geplant. (APA, red, 13.11.2015)