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Sticheleien in der Schule können langanhaltende Folgen haben.

Foto: AP Photo/Frank Augstein

Essstörungen stehen in engem Zusammenhang mit Mobbing. Dies belegt eine neue Studie der Universität Houston. Besonders Hänseleien aufgrund des Körpergewichts spielen eine besondere Rolle und können lang anhaltende Auswirkungen auf das Selbstbild und die Einstellung zum Essen haben.

Die Forscher untersuchten 135 Mädchen afroamerikanischen oder hispanischen Ursprungs. Alle waren um die elf Jahre alt und wiesen einen erhöhten Body Mass Index sowie einen überdurchschnittlich hohen Körperfettanteil auf. Fast alle von ihnen gaben an, mit ihrem Gewicht unglücklich zu sein. Mehr als die Hälfte von ihnen wurden wegen ihres Gewichts gemobbt: 52 Prozent von anderen Mädchen, 60 Prozent von Burschen.

Ungesunde Essgewohnheiten

Das Ergebnis der Studie: Die gehänselten Mädchen wiesen vermehrt ungesunde Essgewohnheiten auf. "Ihr Aussehen ist für übergewichtige Kinder ein sensibles Thema. Witze über ihr Gewicht treffen sie besonders stark und rufen eine stärkere Reaktion hervor als bei Kindern, die normalgewichtig sind", sagt Studienleiterin Norma Olvera.

Das führe dazu, dass die gehänselten Kinder eher Essstörungen entwickeln. So berichteten 70 Prozent der befragten Mädchen, Angewohnheiten wie das Auslassen von Mahlzeiten, Diäten oder totales Hungern angenommen zu haben, um abzunehmen. Zwölf Prozent haben mindestens einmal unkontrolliert gegessen und dann gezielt erbrochen, um nicht zuzunehmen. Und ein Drittel gab an, aufgrund von Trauer, Wut oder Langeweile zu essen.

Die Studie zeige, so Olvera, dass die Schulen viel stärker aktiv werden müssen, um Mobbing zu unterbinden. Betroffenen Kinder müssten Strategien gelehrt werden, um mit den Sticheleien fertig zu werden und ein gesundes Selbstbild zu entwickeln und beizubehalten. (fbay, 16.11.2015)