Wien – Der oberösterreichische Wasseraufbereiter BWT, der sich von der Börse verabschieden will, hat bis September seine Umsätze gesteigert und auch bei den Ergebnissen etwas zugelegt. Unterm Strich – beim Konzernergebnis nach Minderheiten – verdiente BWT in den ersten drei Quartalen 9,6 (nach 9,0) Mio. Euro. Die Umsätze wuchsen um 3,5 Prozent auf 398 (384) Mio Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte.

Operativ wurde das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) auf 38,3 (29,4) Mio. Euro verbessert, und das EBIT erhöhte sich geringfügig auf 17,6 (17,3) Mio. Euro. Der Auftragsstand wuchs um 15,3 Prozent auf 87,6 (75,9) Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote sank auf 39,6 (46,2) Prozent, der Mitarbeiterstand stieg auf 2.642 (2.587).

Fürs laufende Geschäftsjahr 2015 erwartet die BWT-Gruppe ein leichtes Umsatzplus. Beim Konzernergebnis hält man das Erreichen der vorjährigen rund 10 Mio. Euro noch für möglich, verweist aber auf Einflüsse von Wechselkursänderungen, weiter hohen Werbeaufwendungen sowie erhöhten Wertminderungen im Anlagevermögen.

Wehren gegen Delisting

Gegen ein Börsen-Delisting "durch die Hintertür" wehren sich BWT-Aktionäre juristisch, sie haben beim Landesgericht Wels eine Anfechtungsklage eingebracht. Mehrheitseigentümer und Vorstandschef Andreas Weißenbacher hatte ja ein Squeeze-out angepeilt, erreichte aber nicht die dafür nötigen 90 Prozent der Anteile, er hält nur knapp 80 Prozent.

Deshalb wollte Weißenbacher die BWT AG mit der nicht börsennotierten BWT Holding verschmelzen, wogegen sich die Klage richtet. Die Holding sollte die AG übernehmen, womit die BWT-Aktien aus dem Standard Market Auction der Wiener Börse ausscheiden würden – so der Plan. Auch Kleinanlegerschützer Wilhelm Rasinger (IVA) hatte das kritisiert: "Solche Vorgehensweisen dürfen nicht Schule machen, wo mit windigen Konstruktionen die Börsennotiz beendet wird", erklärte der IVA-Präsident schon im Sommer. (APA, 10.11.2015)