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Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn vertagt die wichtige Entscheidung über eine Teilprivatisierung.

Foto: Reuters/MICHAELA REHLE

Berlin – Die Entscheidung über eine Privatisierung des internationalen Güter- und Personverkehrs der Deutschen Bahn wird nach Angaben aus Konzernkreisen vertagt. "Den geplanten Beschluss in der Aufsichtsratssitzung im Dezember wird es nicht geben", sagte ein Vertreter des Staatsunternehmens heute, Freitag, der Nachrichtenagentur Reuters. Dies verlautete auch aus Regierungskreisen.

Grund ist den Angaben zufolge, dass es noch keinen Beteiligungsvertrag zwischen Bund und Bahn gebe. Darin wird vor allem geregelt, welcher Teil der Privatisierungserlöse bei der Bahn bleiben und welcher in die Staatskasse fließen soll. Zudem gebe es in Gewerkschaften und vor allem in der SPD Bedenken. So wolle man zunächst den Bundesparteitag Mitte Dezember abwarten, hieß es.

Die mit mehr als 17 Mrd. Euro verschuldete Deutsche Bahn will sowohl für die internationale Logistik (DB Schenker) als auch die Personenverkehrstochter Arriva private Investoren gewinnen. Die Mehrheit an den Töchtern, die zusammen mehr als die Hälfte des Bahn-Geschäfts ausmachen, will der Staatskonzern behalten. Weder die Bahn noch das federführende Verkehrsministerium wollten sich zunächst äußern. (APA/Reuters, 6.11.2015)