Moskau/Paris – Zeichnungen des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" zum Absturz des russischen Passagierflugzeugs in Ägypten sind in Moskau auf scharfe Kritik gestoßen. Die Cartoons seien eine "schmutzige Verhöhnung" und "empörender Zynismus", sagte der Abgeordnete Iwan Melnikow am Freitag in Moskau. Er hoffe, dass die französische Gesellschaft den Geschmack der Zeitschrift nicht teile.

"Das ist keine Satire", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Der Chef des russischen Journalistenverbands, Wsewolod Bogdanow, sprach von einer "Beleidigung". In einem Moment, in dem viele den Hinterbliebenen der 224 Opfer ihr Mitgefühl zeigen würden, sei eine solche Veröffentlichung "besonders schmutzig und nicht ethisch".

Russische Internetportale hatten zwei Karikaturen veröffentlicht, die demnach von "Charlie Hebdo" stammen. Auf einer Zeichnung soll offenbar der Eindruck erweckt werden, Russland "bombardiere" Extremisten im Nahen Osten mit Flugzeugtrümmern. (APA, 6.11.2015)