Washington – Mit Millionen-Zahlungen an Profi-Sportmannschaften soll das US-Verteidigungsministerium sich um neue Rekruten und ein besseres Ansehen des Militärs bemüht und Patriotismus bei Zuschauern gestärkt haben. Das geht aus einem Bericht der republikanischen Senatoren John McCain und Jeff Flake vom Mittwoch hervor.

Sie bezeichnen die Verträge zwischen Pentagon und Profimannschaften als "bezahlten Patriotismus". Riesige US-Flaggen, inszenierte Wiedervereinigungen von Militärfamilien oder das Singen des Lieds "God Bless America" seien durch die Steuergelder gefördert worden. Die Ausgaben seien nicht als bezahlte Werbebotschaften öffentlich dargestellt worden und hätten die Zuschauer so im Unklaren gelassen.

Dem Bericht zufolge flossen seit 2012 mehr als zehn Millionen Dollar (9,2 Mio Euro) an verschiedene Profiteams, um für Rekrutierungen zu werben und Streitkräfte zu ehren. Den größten Anteil der 72 Verträge bekam dabei die Footballliga NFL mit sechs Millionen Dollar.

"Falls wir unzweckmäßige Zahlungen finden, werden wir sie komplett erstatten", kündigte NFL-Ligaboss Roger Goodell in einem Schreiben laut einem Bericht der "Washington Post" an. Auch an die Profiligen für Basketball (NBA), Baseball (MLB), Eishockey (NHL) und Fußball (MLS) flossen dem Bericht zufolge Gelder. Das Pentagon habe die Praxis aber mittlerweile verboten. (APA, dpa, 5.11.2015)