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Am deutschen Aktienmarkt gibt es 2015 reichlich Nachwuchs.

Foto: Reuters/Grubitzsch

Frankfurt – Trotz der zeitweise wackligen Kapitalmärkte verspricht 2015 das beste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit dem Boom des Jahres 2007 zu werden. Einschließlich der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd, die nach großen Turbulenzen am Freitag doch noch ihr Börsendebüt feiern wird, haben 14 Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett geschafft und dabei Aktien für insgesamt 6,9 Milliarden Euro verkauft. 2007 lag das Emissionsvolumen in Deutschland insgesamt bei 7,85 Milliarden.

Noch nicht mit eingerechnet sind dabei der Lebensmittel-Lieferdienst Hello Fresh, der laut Insidern Aktien im Wert von 300 bis 500 Mio. Euro bei Investoren platzieren will, sowie Edag. Der Börsengang des Automobilentwicklers, der gemäß Finanzkreisen 250 bis 400 Mio. Euro einsammeln will, dürfte wohl der heurige Nachzügler werden und sollte in den nächsten vier Wochen über die Bühne gehen. Spätestens Mitte Dezember schließen die meisten großen Anleger ihre Bücher und sind nicht mehr bereit, frisches Geld zu investieren.

Edag entwickelt mit 7600 Mitarbeitern im Auftrag von Auto- und Lkw-Herstellern sowie Zulieferern ganze Fahrzeugmodelle oder Komponenten und konzipiert darüber hinaus den Produktionsablauf. Edag gehört zu den drei größten deutschen Outsourcing-Dienstleistern für die Autoentwicklung. Der Rivale Bertrandt ist bereits an der Börse gelistet und wird dort mit 1,1 Milliarden Euro bewertet.

Im Vorjahr setzte Edag 635 Mio. Euro um, im ersten Halbjahr 2015 ist der Umsatz um 17 Prozent gewachsen. Der Betriebsgewinn schnellte von Jänner bis Juni um mehr als die Hälfte auf 36 Mio. Euro nach oben. (Reuters, 4.11.2015)