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Foto: dpa/Oliver Berg

Paris/Wien – Die Lebenserwartung der Menschen in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist seit 1970 um zehn Jahre gestiegen. Im Jahr 2013 lag in den 34 OECD-Mitgliedsstaaten die Lebenserwartung zur Geburt im Schnitt bei 80,5 Jahren, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

Gemäß des aktuellen Berichts zur Gesundheitslage steigt die Lebenserwartung jedes Jahr um drei, vier Monate und "nichts deutet auf eine Verlangsamung hin". Österreich lag mit 81,2 Jahren über dem OECD-Durchschnitt.

Der OECD gehören neben den Industrieländern in Europa und Nordamerika auch eine Reihe von Schwellenländern an – etwa Mexiko, Chile und die Türkei. Laut OECD erklärt sich der Anstieg der Lebenserwartung durch die "Verbesserung des Lebensstils", bessere Bildung und Fortschritte bei der Gesundheitsversorgung.

Kurzlebiges Mexiko

Allerdings ist die Lebenserwartung in den einzelnen Nationen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Spitzenreiter ist Japan mit 83,4 Jahren, gefolgt von Spanien, der Schweiz, Italien und Frankreich. Das Schlusslicht bildet Mexiko mit 74,6 Jahren hinter Ungarn, der Slowakei und der Türkei. Der OECD zufolge sind in Mexiko vor allem das verbreitete Übergewicht, bedingt durch falschen Ernährungsweise, sowie die "sehr hohe" Zahl von Morden und Verkehrsunfällen für die relativ niedrige Lebenserwartung verantwortlich.

Die USA liegen mit einem Durchschnittsalter von 78,8 Jahren auf Platz 28 und verzeichneten seit 1970 nur einen moderaten Anstieg der Lebenserwartung. Die Gründe sind hier ebenfalls Übergewicht, Drogenmissbrauch, Verkehrsunfälle und Morde.

Bildungsvorteil

Große Unterschiede gibt es weiterhin bei der Lebenserwartung von Männern und Frauen, auch wenn der Abstand in den vergangenen Jahrzehnten wieder kleiner wurde. Während Frauen im Schnitt der OECD-Länder auf 83,1 Jahre kommen, können Männer mit 77,8 Jahren rechnen. Für Österreich betrug die Lebenserwartung 2013 bei Frauen 83,8 und bei Männern 78,6 Jahre.

Neben dem Geschlecht hängt die Lebenserwartung auch stark vom Bildungsstand ab: Menschen mit dem höchsten Bildungsstand leben demnach sechs Jahre länger als jene mit dem niedrigsten formalen Bildungsniveau. (APA, AFP, 4.11.2015)