Wolfsburg/Stuttgart – Porsche setzt als Konsequenz aus Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA den Verkauf von Dieselmodellen des Geländewagens Cayenne in Nordamerika aus. Diese Maßnahme geschehe freiwillig und betreffe die Wagen der Modelljahre 2014 bis 2016, erklärte Porsche Nordamerika am Dienstag.

Die EPA hatte der Porsche-Mutter VW am Montag vorgeworfen, auch bei 3-Liter-Motoren der Modelljahre 2014 bis 2016 getrickst zu haben. Betroffen seien unter anderem der Porsche Cayenne und Luxuslimousinen der Tochter Audi wie der A8. Volkswagen hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und der Umweltbehörde volle Kooperationsbereitschaft zugesichert.

Volkswagen hatte im September zugegeben, weltweit elf Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einer Software ausgestattet zu haben, mit der Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können. Betroffen seien 1,2-, 1,6- und 2-Liter-Motoren, hieß es damals.

Kein Absatzeinbruch in den USA

Der Abgasskandal zieht für Volkswagen bislang keinen Absatzeinbruch auf dem wichtigen US-Markt nach sich. Die Wolfsburger verkauften im Oktober – dem ersten vollen Monat seit Bekanntwerden der Manipulationen – mit rund 30.000 Fahrzeugen ungefähr ebenso viele Autos wie vor Jahresfrist. Insidern zufolge gewährt VW Kunden allerdings massive Kaufanreize.

In Deutschland musste Volkswagen im Oktober als einzige heimische Marke einen Absatzrückgang hinnehmen. Mit 22 Prozent Marktanteil blieb VW aber Branchenführer. (APA, Reuters, 4.11.2015)