Die Paten stehen idealerweise in allen Lebensbelangen zur Seite.

Foto: apa/dpa (Jörn Perske)

Bei der Frage nach der Übernahme der Taufpatenschaft fallen die Gedanken wohl zuerst auf den gemeinsamen Weg zum Taufbecken und später auf Geschenke zu allen möglichen Anlässen.

Weniger im Fokus steht die Verantwortung, die mit dieser Aufgabe einhergeht. Der Taufpate war gerade in früheren Zeiten nicht nur für den "christlichen Weg" seines Schützlings verantwortlich und sollte die menschliche und religiöse Entwicklung des Kindes begleiten, sondern auch die Eltern moralisch und in Erziehungsfragen unterstützen.

Wie ist das mit der Fürsorgepflicht?

Übernahmen die Paten früher noch automatisch die Fürsorgepflicht, so ist die Situation heute eine andere. Zwar kann zwischen Eltern und Paten der Wunsch nach der Fürsorge geäußert werden, dies ist aber nicht ausreichend; um die Vormundschaft im Falle des Todes der Eltern zu erhalten, muss dies testamentarisch festgehalten werden.

Wie wichtig ist diese Form der Patenschaft heute noch?

Die Religiosität ist im Abnehmen, der Glaube spielt im Alltag immer weniger eine Rolle, die Anzahl katholischer Taufen geht zurück. Wie halten Sie es persönlich damit, sind Sie Pate oder hat Ihr Kind Paten? Stehen für Sie die ursprünglichen, katholischen Aufgaben im Vordergrund oder ist Ihnen eine andere Form der Verantwortung für das Kind wichtig?

Gibt es aus Ihrer Sicht sinnvolle Alternativen zur Patenschaft, mit denen die Entwicklung eines Kindes begleitet werden kann? Haben Sie Beispiele aus Ihrer Familie oder Ihrem Bekanntenkreis, wie ungetaufte Kinder unterstützt werden? (cln, 13.1.2016)