Die 14. Auflage des Filmfestivals Radstadt stellt den Heimatbegriff zur Diskussion. Freiheit, Selbstbestimmtheit und Schutz vor Krieg, Terror, Repression oder sozialem Elend suchen Menschen, die aus Krisengebieten nach Europa fliehen. Auch in Radstadt und Umgebung leben momentan Flüchtlinge. Aus Solidarität mit ihnen und um ihre Motive besser zu verstehen, gibt es einen eigenen Schwerpunkt zum Thema.

Zum Auftakt läuft Thais Odermatts Kurzfilm Kurt und der Sessellift (CH, 2012), danach der Dokumentarfilm Gesichter mit Geschichten (I, 2012). Abends dann Welcome to Bavaria (D, 2013). Danach wird es mit Wolfgang Murnbergers Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit (D/Ö, 2015) historisch. Arnold Fanck und seine Schüler Leni Riefenstahl und Luis Trenker gehören in den 1920ern/1930ern zu den Pionieren des Bergfilms und waren Konkurrenten. Der Streifen erzählt in Rückblenden von zwei Opportunisten, die sich für den künstlerischen Erfolg von den Nazis instrumentalisieren ließen.

Aktuell wird es in der Doku Ausverkauf Europa – Das schnelle Geld (I, 2014) des Bozeners Andreas Pichler. Kurt Langbeins Landraub (Ö/D, 2015) zeigt, wie Konzerne und Finanzkapital mithilfe von EU-Geldern Ackerböden aufkaufen und Kleinbauern vertreiben. Irakische Geschichte anhand der Familie des Regisseurs Samir erzählt Iraqi Odysee (CH, 2014). Der Film verdeutlicht die westliche Mitschuld an der verheerenden Lage im Zweistromland. (dog, 3.11.2015)