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Mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet: Mathias Enard.

Foto: AFP / THOMAS SAMSON

Paris – Der Prix Goncourt geht heuer an den französischen Schriftsteller Mathias Enard. Der 43-Jährige erhielt am Dienstag den wichtigsten Literaturpreis in Frankreich für seinen Roman "Boussole" (Kompass). In dem komplexen Roman, der teilweise poetisch, teilweise essayistisch angelegt ist, befasst sich der Kenner des Mittleren Ostens mit dem Bild des Orients in der westlichen Welt.

In der engeren Auswahl waren zuletzt auch Hedi Kaddour, Tobie Nathan und Nathalie Azoulai, in deren Büchern es ebenfalls um das schwierige Verhältnis von Orient und Okzident geht. Enard zeigte sich "außerordentlich glücklich" über die Auszeichnung. Er war im Vorfeld neben Hedi Kaddour als Favorit gehandelt worden und lebt nach längeren Aufenthalten im Mittleren Osten heute in Barcelona.

Der Prix Goncourt ist die renommierteste Literaturauszeichnung in der französischsprachigen Welt. Er ist lediglich mit zehn Euro dotiert, doch erreichen die ausgezeichneten Bücher gewöhnlich eine Auflage von 400.000 Exemplaren. Im vergangenen Jahr war der Preis an die Schriftstellerin Lydie Salvyre für ihren Roman "Pas Pleurer" gegangen. Sie ist eine von nur sechs Frauen, die seit 1975 ausgezeichnet wurden. (APA, 3.11.2015)