"Leselust" ist das Motto der Salzburger Buchtage. Bei der Eröffnung wird die gebürtige Mozartstädterin Kathrin Röggla mit dem Buchpreis der Salzburger Wirtschaft ausgezeichnet, danach liest sie aus ihren Werken. Das Hauptprogramm startet am Samstag. Um elf Uhr liest Günther Payer aus dem eben erschienenen Roman 786 (Edition Tandem, 2015): Aus der Salzburger Babyklappe verschwindet ein Kind spurlos. Zeitgleich erleidet ein Arzt nach einem Verkehrsunfall eine Amnesie. Ihn plagen Albträume, in denen ihm gequälte Kinder begegnen; mithilfe einer Therapeutin will er die Ursachen ergründen – und stößt dabei auf Familiengeheimnisse aus der NS-Zeit: ein Krimi, der ethische Fragen verhandelt.

Ein musikalisches Intermezzo folgt in Das Kino, wo Hannes Stiegler sein Buch We rocked Salzburg. Bands und Musiker von der Nachkriegszeit bis in die 1980er (Colorama-Verlag) präsentiert. Ganz nach dem Motto "The beat goes on" spielen einige der Protagonisten (u. a. Jimi Gimona, Willi Schneider, Rudi Fürschuss, Erich Litzlhammer) mittags Songs aus den 1970ern und 1980ern.

Fast zeitgleich präsentiert der Philologe und Poet Alois Brandstetter in der Brasserie Blaue Gans sein neues Buch Aluigis Abbild (Residenz, 2015): ein Wissenschaftsroman über den Heiligen Aloysius von Gonzaga mit Sprachwitz.

Abends das Theaterkollektiv Rabtaldirndln – mit Bodo Hell (in der Galerie 5020). Und: Christian Schacherreiter stellt Wo die Fahrt zu Ende geht (Otto-Müller-Verlag 2015) vor: Ein Paar lernt sich in den 1970ern im studentisch-linksalternativen Milieu kennen und lieben, damals glauben sie noch an die Utopie einer klassenlosen Gesellschaft. (dog, 2.11.2015)