83 Prozent der deutschen Frauen haben mindestens einmal ihren Höhepunkt vorgetäuscht.

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"Lust und Lüge – Die Deutschen und der Sex": Ein Bett im Kornfeld.

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Nach einer Studie des Evolutionspsychologen Bernhard Fink haben 83 Prozent der deutschen Frauen mindestens einmal ihren Höhepunkt vorgetäuscht. Bei den Männern sind es immerhin 46 Prozent.

Mit diesem Wissen ausgestattet, macht sich die Dokumentation Lust und Lüge: Die Deutschen und der Sex am Dienstag, 20.15 Uhr auf ZDF auf die Suche nach den GV-Spezialitäten im Nachbarland. Zum Beispiel Nils (27) und Julia (25), die sich freimütig zu den Vortäuscherinnen zählt: "Aber nicht in unserer Beziehung." Statistisch gesehen darf Nils ihr das nur zu 17 Prozent glauben.

In Zeiten freizügiger Überversorgung mit Formaten wie Adam sucht Eva und Deutscher Sex ist im Urlaub wundert sich vermutlich keiner, dass die gezeigten Bilder eher prüde denn auf- oder gar anregend wirken. Zu viel Anreiz stumpft eben auch ab. Allerdings befinden wir uns auf einer vorgeblich wissenschaftlichen Ebene, und um der Studie "Tiefe" zu verleihen, vermessen die Wissenschafter Ring- und Zeigefinger von männlichen Versuchspersonen: Ob die Bereitschaft zur Treue mit gemessenen Längen zusammenhängt – hat natürlich nicht funktioniert.

Weiter geht es zum Speed Dating, wo man erforschen will, worauf es beim ersten Treff ankommt: Wahrheit oder Lüge. Wen wundert es denn, wenn am Ende eine erfundene Expedition zum Nordpol mehr punktet als eine echte gescheiterte Ehe mit zwei Kindern? Am Ende wird analysiert, wie oft sich Deutsche Schmuddelfilme ansehen: "Ganz selten, wenn's mal schnell gehen muss." Nicht nur darin dürfte sich der Sex der Deutschen von jenem der Österreicher wenig unterscheiden. (Sandra Čapljak, 2.11.2015)