Der Gedenkstein für Rosa Hofmann, der seit wenigen Tagen öffentlich zugänglich ist, wurde mit blauer Farbe verunstaltet.

Foto: KZ Verband

Salzburg – Wenige Tage nachdem der Gedenkstein für die Salzburger Widerstandskämpferin Rosa Hofmann auf Anregung des KZ-Verbands Salzburg verlegt wurde, ist er mit blauer Farbe beschmiert worden. Der KZ-Verband wird wegen der Schändung des Denkmals Anzeige erstatten.

Das Mahnmal stand bis vor wenigen Tagen im privaten Gartenbereich des Kindergartens Maxglan-Stölzlpark, wo er nicht öffentlich zugänglich war. Weshalb der KZ-Verband Salzburg im Mai anregte, das Mahnmal an einen öffentlichen Ort zu verlegen. Vor wenigen Tagen wurde der Gedenkstein nun aus dem abgezäunten Bereich des Kindergarten-Spielplatzes in den Stölzl-Park verlegt.

"Auch wenn eine kleine Erinnerungsfeier und nicht nur ein bloßes Versetzen des Steines vielleicht angebracht gewesen wäre, der KZ-Verband ist hocherfreut, dass die Erinnerung an eine der Symbolfiguren des Widerstands gegen den NS-Terror nunmehr aus dem abgezäunten Bereich in den Stölzl-Park versetzt worden ist", schrieb der Verband in einer Aussendung.

Kommunistische Widerstandskämpferin

Das Denkmal erinnert an die kommunistische Widerstandskämpferin Rosa Hofmann, die im Stadtteil Maxglan zu Hause war. Sie wurde 1943 von den Nationalsozialisten ermordet. Damals war sie erst 23 Jahre alt. Hofmann leitete den Kommunistischen Jugendverband in Salzburg, vervielfältigte und verteilte für die kommunistische Wiener Widerstandsorganisation "Der Soldatenrat" Flugblätter und brachte sie auch bei Wehrmachtsangehörigen in Salzburg in Umlauf.

Gedenken an ermordete Frauen

Im Zuge der Verlegung wollte der KZ-Verband das Denkmal auch um andere Frauen des politischen Widerstands erweitern, die ohne Verhandlung nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Bisher sind sieben weitere ermordete Salzburger Widerstandskämpferinnen bekannt: Rosa Bermoser, Maria Bumberger, Anna Frauneder, Marianne Innerberger, Anna Prähauser, Anna Reindl und Josefine Lindorfer. (Stefanie Ruep, 2.11.2015)