"Spiel für Dein Land – Das größte Quiz Europas" am Samstagabend auf ORF, ARD und SRG.

Foto: ORF/ARD/Max Kohr

Man taue Hans-Joachim Kulenkampff auf, trimme sein Aussehen auf Jörg Pilawa und lasse ihn eine familientaugliche Quizsendung bestreiten. Alles wie damals: launige Moderation, nette Stimmung, sympathische Promi-Quizzer aus drei Ländern, die allesamt schlagfertig sind und sich eh urlieb haben, aber im Ernstfall dann doch Schweizer, Österreicher und ... ja eben: Deutsche sind. Die gewinnen dann die Show, obwohl nicht das Matterhorn, sondern – im zweiten Versuch – der "Großglooooockner" der höchste Berg im Ösi-Land ist.

Wie im Fußball: Am Ende gewinnen die Deutschen. Wurscht, schon gut, sie haben so eine große Freude damit, seht nur, wie sie jubeln können, nachdem sie drei Stunden und 17 Minuten (!) hinter uns gelegen sind. Jawollll!

Zuvor hatte Tatort-Kommissarin Maria Furtwängler auf einen eklatanten Planungsfehler im Sendungskonzept hingewiesen: Ganz zappelig forderte sie nach zwei Stunden und 46 Minuten das Recht aufs Pinkeln ein. Das hätte es unter Kuli nicht gegeben, doch Moderator Pilawa verhandelte mit der gestrengen Regie so geschickt wie John Kerry mit den Iranern – große Erleichterung.

Es musste aber nicht nur gewusst und geraten, sondern auch gesportelt werden. Furtwängler, Ursula Strauss und Sandra Studer bewiesen die Sinnhaftigkeit jahrelanger Yoga-Schinderei – den Herren Christoph Maria Herbst, Hans Sigl und Stefan Gubser stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, nicht selbst um die Wette liegestützen zu müssen.

Ach ja, die Zuseher durften via Handy-App selber mitraten, aber auch Geheimnisse preisgeben. Zum Beispiel, wie oft sie die Unterwäsche (nicht) wechseln. Too much information. (Gianluca Wallisch, 2.11.2015)