Gute Nachrichten sind rar in diesen Tagen der Flüchtlingskrise. Daher muss man es schon positiv erwähnen, wenn etwas nicht passiert.
Nicht passiert sind (bisher) Übergriffe, Rohheiten, Fahrlässigkeiten, Unmenschlichkeiten durch die Polizeibeamten an den Grenzpunkten. Soweit man das beurteilen kann, gehen die einzelnen Polizeibeamten dort umsichtig und professionell vor beim "Handling" der tausenden Flüchtlinge, die jeden Tag aufgenommen, versorgt und weitertransportiert werden. Im Unterschied etwa zur ungarischen Polizei. Unheilvolle Entwicklungen, wie sie bei solchen Massendrängereien oft auftreten, wurden entschärft, vereinzelte Troublemaker geschickt ruhiggestellt.
Ähnliches gilt für das Bundesheer bzw. die dort eingesetzten Zeitsoldaten (18-jährige Rekruten ohne jede Erfahrung einzusetzen, wie das die ÖVP will, ist eine Schnapsidee).
Kurzum, die Exekutivbeamten haben vor Ort bisher gut reagiert. Jetzt sind aber – wie bei den freiwilligen Helfern auch – Erschöpfungserscheinungen feststellbar.
Der steirische Landespolizeichef sagt, täglich würden 400 bis 500 Polizisten eingesetzt, irgendwann werde man das nicht mehr schaffen. Damit sind die Organisationsfähigkeiten der Regierung gefragt. Nachdem sie vom vollkommen erwartbaren Ansturm an der slowenischen Grenze völlig überrascht wurde, könnte sie wenigstens jetzt Planungsqualität beweisen. (Hans Rauscher, 30.10.2015)