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Das Bezirksgericht in Krakau urteilte.

Foto: EPA/JACEK BEDNARCZYK

Krakau – Polen darf den Filmregisseur Roman Polanski nicht an die USA ausliefern. Das beschloss das Krakauer Bezirksgericht am Freitag. Die US-Justiz hatte von Polen eine Auslieferung Polanskis wegen eines Sexualverbrechens in den 70er-Jahren beantragt.

Richter Dariusz Mazur wies in seiner mündlichen Urteilsbegründung auf die Einigung hin, die Polanski in den 70er-Jahren mit der US-Staatsanwaltschaft geschlossen hatte. Die Anwälte des Regisseurs hatten in dem Verfahren betont, dass Polanski seinen Teil der Vereinbarung eingehalten und freiwillig eine Gefängnisstrafe verbüßt habe. Auch das Gericht schloss sich dieser Ansicht an. Das Auslieferungsgesuch sei deshalb unzulässig, hieß es in der Urteilsbegründung.

Bei der Urteilsverkündung war Polanski nicht im Gerichtssaal anwesend. Die Staatsanwaltschaft kann noch Berufung bei einer höheren Instanz gegen das Urteil einlegen. Das Krakauer Gericht hatte sich seit Februar mit dem Auslieferungsantrag befasst. Der 82-jährige Regisseur ("Der Pianist", "Rosemary's Baby") besitzt die polnische und die französische Staatsbürgerschaft.

Polanski glücklich

Polanski hat sich erleichtert über die Entscheidung eines polnischen Gerichts gezeigt. "Ich freue mich, dass ich der polnischen Justiz vertraut habe", sagte er am Freitag im südpolnischen Krakau. "Ich bin sehr glücklich, dass diese Sache vorbei ist. Das hat mich, und mehr noch meine Familie, viel Energie, Zeit und Gesundheit gekostet." Er wollte noch am Freitag zu seiner Familie nach Frankreich zurückkehren. (APA, 30.10.2015)