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Aminosäuren-Rätsel der Apollo-Missionen gelöst

Nasa-Wissenschafter haben in den Gesteinsproben, die US-Astronauten im Rahmen der Apollo-Missionen in den 1970er-Jahren vom Mond mitbrachten, organische Rückstände und sogar Aminosäuren entdeckt. Lange Zeit war rätselhaft, wo diese Bausteine des Lebens eigentlich hergekommen sind, denn der Mond selbst gilt ja nicht gerade als lebensfreundlich. Nun haben Forscher um Jamie Elsila vom Goddard Space Flight Center der Nasa eine – allerdings wenig ermunternde – Antwort gefunden. Ein Teil davon mag vermutlich durch Meteoriten auf den Erdtrabanten gebracht worden sein, der Großteil der beobachteten organischen Spuren aber ist wahrscheinlich durch Kontamination in die Proben gelangt. Offenbar wurden das Mondgestein trotz der strengen Vorsichtsmaßnahmen durch irdische Moleküle verunreinigt. "Das zeigt, dass selbst mit sorgfältigen Vorsichtsmaßnahmen extraterrestrische Proben kontaminiert werden können", meint Elsila.

Foto: REUTERS/NASA

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Über 300 Bären in Florida geschossen

Erstmals seit über 20 Jahren haben die Behörden im US-Bundesstaat Florida vorübergehend die Jagd auf Schwarzbären freigegeben – und sie dauerte kürzer als ursprünglich veranschlagt: Eigentlich war eine Jagdperiode von sieben Tagen vorgesehen gewesen, doch bereits am zweiten Tag wurde die zuvor festgesetzte Quote von etwa 300 Tieren erreicht. Mehr als 3.700 Jäger hatten die Jagderlaubnis erstanden, um die Schwarzbären mit Gewehren oder auch mit Pfeil und Bogen zu erlegen. Die Regeln sahen vor, dass jeder Jäger nur ein Tier schießen durfte. Zudem musste die Beute mehr als 45 Kilogramm wiegen – damit sollten Jungbären geschützt werden. Für die Jagdscheine kassierte die Verwaltung insgesamt 376.900 Dollar (rund 340.000 Euro). Das Geld soll eingesetzt werden, um in den von Bären bewohnten Gebieten die Müllentsorgung zu verbessern, damit die Gefahr von unerwünschten Begegnungen zwischen Menschen und Bären verringert wird. Tierschützer waren nicht begeistert: "Diese Jagd ist völlig überflüssig", kritisierte die Leiterin der Tierschutzorganisation Humane Society in Florida, Kate MacFall. Die Forschung habe klar gezeigt, dass die Jagd auf Bären im Wald die Probleme mit Bären im Umfeld von Menschen nicht verringere.

Foto: AP/Luis Santana/The Tampa Bay Times

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Atacamawüste wird zum Blütenmeer

Normalerweise ist die Atacamawüste entlang der Pazifikküste in Peru und Chile eine öde, ausgetrocknete Mondlandschaft. Ergiebiger Regen kommt hier nur alle paar Jahre vor – und heuer war es wieder einmal soweit: El Niño brachte der Region die schwersten Regenfälle der letzten zwei Jahrzehnte. Der lang ersehnte Wasserreichtum erweckte zahllose Blumensamen zum Leben, die nun als farbenfrohes Blütenmeer – in diesem Fall Malven – die ansonsten kargen Hügel und Ebenen bedecken. Über 200 Pflanzenarten entfalteten in den vergangenen Tagen ihre Pracht, viele davon finden sich nur in dieser Weltgegend. (Mehr Aufnahmen gibt es hier)

Foto: APA/EPA/MARIO RUIZ

Chateau de Monte-Cristo wird renoviert

Das Schloss des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas, der unter anderem als Autor des Romans "Die Drei Musketiere" zu Weltruhm gelangte, wird renoviert. Die Arbeiten zur Sanierung des Neo-Renaissance-Gebäudes in Pont-Marly westlich von Paris haben kürzlich begonnen. In dem 1844 erbauten Schloss Monte-Christo müssen das Dach abgedichtet, Leitungen ausgetauscht, Scheiben ausgewechselt und Holztäfelungen erneuert werden. Mit der Renovierung des Schlosses und des im neogotischen Stil errichteten Chateau d'If, das Dumas als Arbeitszimmer diente, soll in den nächsten Wochen begonnen werden. Dumas, als Schriftsteller ein reicher Mann geworden, hatte sich im 19. Jahrhundert nahe Paris ein großes Grundstück gekauft. Dort ließ er das Schloss mit reich verzierter Fassade bauen und benannte es nach seinem berühmten Abenteuerroman.

Foto: Moonik

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Seltenes Sumatra-Nashorn aus den USA soll in Indonesien für Nachwuchs sorgen

Das letzte in den USA lebende Sumatra-Nashorn wurde zur Fortpflanzung nach Indonesien gebracht. Der acht Jahre alte Bulle Harapan (Hoffnung) aus dem Zoo von Cincinnati soll in einer auf Nashörner spezialisierten Anlage auf der indonesischen Insel Sumatra ein Weibchen für die Paarung finden, so die Hoffnung der Pfleger. Die Reise auf dem Luft-, See- und Landweg dauerte 36 Stunden. Sumatra-Nashörner sind die kleinsten und urtümlichsten der fünf bekannten Nashornarten und akut vom Aussterben bedroht. Weltweit gibt es nach Schätzungen nur noch etwa hundert. Harapans älterer Bruder Andalas war 2007 aus dem Zoo von Los Angeles in das Gehege im Way Kambas Nationalpark übergesiedelt worden, wo er Vater eines Nashornkalbs wurde; im Mai soll er erneut Nachwuchs bekommen.

Foto: APA/EPA/STR

Star-Trek-Technologie: Transparentes Aluminium entwickelt

Zur Rettung der Welt machen sich Captain Kirk und seine Crew im vierten Teil der "Star Trek"-Reihe ins 20. Jahrhundert auf, um einen Wal zu fangen und in ihre Zeit zurück zu bringen (wo die Meeressäuger mittlerweile ausgestorben sind). Was sie unter anderem dafür benötigen, ist ein Aquarium aus entsprechend leichtem und stabilem Material: durchsichtiges Aluminium ist das Mittel der Wahl – und nachdem etwas derartiges im Jahr 1986 noch nicht existiert, verraten sie einem Plexiglas-Produzenten die entsprechende Formel. Nun haben japanische Chemiker auch ohne die Unterstützung von Kirk und Co. ein Verfahren entwickelt, mit dem sich dieser futuristische Werkstoff herstellen lässt: Den Forschern von der University of Tokyo gelang es, durch eine berührungslose Methode Glas mit genug Aluminiumoxid anzureichern, um ihm annähernd die Härte von Stahl zu verleihen. Die Wissenschafter sind optimistisch, dass das Verfahren bald die Massenproduktion von nahezu bruchsicherem Glas gewährleisten wird.

Foto: University of Tokyo

Abstrakte Kunst, vom All aus gesehen

Was hier auf den ersten Blick wie ein abstraktes Gemälde aussieht, ist in Wahrheit eine besonders farbenprächtige Ecke der Sahara im Süden Algeriens – gesehen aus rund 420 Kilometern Höhe über der Erde. Die Aufnahme ist nur eine von vielen, die der US-Astronaut Scott Kelly bisher auf Instagram veröffentlicht hat. Noch zahlreiche weitere dürften folgen, denn der aktuelle ISS-Kommandant soll noch bis März 2016 im All bleiben. Als Teil eines Experiments, bei dem die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper untersucht wird, soll Kellys Aufenthalt im Orbit insgesamt ein Jahr dauern.

Foto: NASA/ Scott Kelly

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Grindwale begingen in Calais möglicherweise Selbstmord

Am Strand der nordfranzösischen Stadt Calais sind am vergangenen Montag zehn Grindwale gestrandet. Sechs der Meeressäuger, darunter ein männliches Tier von 4,50 Meter Länge und ein großes Weibchen, starben noch vor Ort. Zwei weibliche Wale und zwei Jungtiere waren aber noch am Leben und wurden von Feuerwehrleuten mit Wasser bespritzt. Später brachte die Feuerwehr mit Hilfe von Mitgliedern der Liga für den Schutz der Tiere (LPA) die Meeressäuger mit Bulldozern zurück ins Meer. Der Walexperte Jacky Karpouzopoulos aus La Rochelle sagte, die Gruppe sei auf dem Weg zu den Färöer Inseln gewesen, um sich dort fortzupflanzen. Es sei möglich, dass es sich um einen freiwilligen Suizid einer Walfamilie handle, nachdem das männliche Leittier im Meer gestorben war, meinte Karpouzopoulos. In diesem Fall würde der Rest der Familie ihn in den Tod begleiten.

Foto: APA/EPA/Fred Collier

Riesige Gasriesen sorgen für rätselhafte Spiralstrukturen

2013 entdeckten Astronomen große spiralförmige Strukturen in den protoplanetaren Scheiben der beiden jungen Sterne SAO 206462 und MWC 758 in 457 bzw. 670 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Wie diese seltsamen Gebilde entstanden, war bisher ein Rätsel. Astronomen um Ruobing Dong von der Princeton University und der University of California in Berkeley könnten nun aber mithilfe von Computersimulationen herausgefunden haben, was es mit dem Phänomen auf sich hat: Offenbar sind es Exoplaneten, die für die seltsamen Gebilde verantwortlich sind – und zwar solche mit enormen Ausmaßen. "Um die beobachteten riesigen Spiralstrukturen hervorzurufen, bedarf es unserer Einschätzung nach gewaltiger Gasriesen, die mindestens die zehnfache Masse des Jupiters besitzen", glauben die Wissenschafter.

Foto: NASA / ESA / ESO / M. Benisty et al / Ruobing Dong / Zhaohuan Zhu

Großbritanniens früheste Kunstwerke

Archäologen haben auf der britischen Kanalinsel Jersey die womöglich ältesten Felsgravuren Großbritanniens entdeckt. Die Forscher schätzen die kürzlich freigelegten abstrakten Muster auf über 14.000 Jahre – damit wären sie die vermutlich auch frühesten Kunstwerke der britischen Inseln. Die Funde werden einer Jäger- und Sammler-Kultur zugeordnet, die vermutlich nach dem allmählichen Rückzug der eiszeitlichen Gletscher Nordeuropa besiedelten.

Foto: Sarah Duffy/Ice Age Island

Neuer Schnecken-Winzigkeitsrekord

Etwas mehr als einen Monat ist es her, da haben Wissenschafter von der chinesischen Shinshu Universität die zu diesem Zeitpunkt kleinsten bekannten Schnecken präsentiert. Die Gehäuse der in der Guangxi Provinz im Süden Chinas lebenden Mollusken erreichten einen Durchmesser von nur 0,86 Millimeter. Nun konnte dieser Rekord erneut unterboten werden: Im Regenwald Borneos entdeckten Biologen Schnecken, deren Häuser noch mal um ein ganzes Stück kleiner sind. Die Kalkgehäuse der Schnecken sind gerade einmal 0,5 bis 0,79 Millimeter groß. Die Acmella nana benannte Art ist hier auf einem Blatt Papier mit einer 12-Punkt-Schrift zu sehen.

Foto: M. Schilthuizen/Naturalis Biodiversity Center

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Immer mehr Wölfe in Deutschland

Gute Zeiten für den Wolf: Die Zahl der Rudel in Deutschland nimmt 15 Jahre nach der Rückkehr der lange ausgerotteten Raubtiere kontinuierlich zu. Biologen vom Lupus-Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Berlin haben eine Bestandsaufnahme gemacht und nun die aktuellsten Zahlen vorgestellt. Für 2014/15 wurden demnach in ganz Deutschland 31 Rudel sowie acht Wolfspaare registriert. Das waren mehr als im Monitoring-Jahr 2013/14; damals wurden 25 Wolfsrudel, acht Paare und drei sesshafte Einzelwölfe gezählt. Die Gesamtzahl der Wölfe in Deutschland wird auf etwa 350 geschätzt. Die erstmals im Jahr 2000 aus Polen über die Grenze gekommenen Tiere leben inzwischen in allen ostdeutschen Ländern und in Niedersachsen. Auch in südlichen Bundesländern könnten sich aus dem Alpenraum kommende Wölfe bald wohlfühlen.

In Österreich kommen die "großen Räuber" wie Bären oder Wölfe bisher nur "am Rande" vor, hatte ein Forscherteam mit Beteiligung der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Jahr 2014 festgestellt. Im Schnitt fünf Bären würden pro Jahr von den Nachbarländern "nach Österreich reinschauen", ebenso einzelne Wölfe aus drei verschiedenen Populationen.

Foto: APA/dpa/Julian Stratenschulte

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Zwergplanet, sonnenbeschienen

Vor etwas mehr als einem Monat hat das New-Horizons-Team der Nasa den Ausschnitt eines Pluto-Fotos veröffentlicht, das einen Blick auf die Gashülle des Zwergplaneten gewährt. Nun haben die Forscher die gesamte Aufnahme veröffentlicht. Das Bild entstand aus einer Entfernung von rund 18.000 Kilometern und zeigt unterschiedliche Dunstschichten innerhalb der dünnen Plutoatmosphäre. Die schmale von der Sonnen beschienene Sichel lässt einige Strukturen der Randregionen der Ebene Sputnik Planum erkennen. Die dort aufragenden Gebirge erheben sich mehr als 3.500 Meter über das angrenzende Flachland.

Foto: NASA / Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory / Southwest Research Institute

Seltener Bartenwal erstmals vor der Kamera

Erst zwölf Jahre ist es her, dass Biologen den Omurawal (Balaenoptera omurai) als eigenständige Bartenwalspezies identifiziert haben. Über die Lebensweise des seltenen, rund 12 Meter lange Meeressäugers ist nur wenig bekannt. Doch nun ist es einem Forscherteam um Salvatore Cerchio vom New England Aquarium in Boston erstmals gelungen, eine Population vor der nordwestlichen Küste Madagaskars zu filmen und Tonaufnahmen von den Tieren aufzuzeichnen. Bisher ging man davon aus, dass der Omurawal hauptsächlich im östlichen Indischen Ozean und im Pazifik zuhause ist. Die nun vorgestellten Aufnahmen weisen allerdings darauf hin, dass die Walart auch in anderen Weltregionen vorkommt. Ein 2013 an der mauretanischen Küste angeschwemmtes totes Exemplar weist darauf hin, dass der Omurawal sogar im Atlantik vorkommen könnte.

Screenshot: New England Aquarium

Stärkster je gemessener Hurrikan

Es war der bislang mächtigste pazifische Hurrikan, der je von US-Wetterexperten registriert worden war: Der Tropensturm "Patricia" der Kategorie 5 erreichte über dem Meer Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde, am 23. Oktober 2015 traf er im Gebiet des Bundesstaates Jalisco auf die mexikanische Küste. Die erwartete Katastrophe blieb allerdings aus. Als der Hurrikan das Festland überquerte, hatte er sich bereits deutlich abgeschwächt. Dennoch beschädigte "Patricia" mindestens 3.500 Häuser und verwüstete mehrere tausend Hektar Anbauflächen. Tote oder Verletzte gab es glücklicherweise keine zu beklagen. Das Ausmaß dieses Sturmmonsters lässt sich am ehesten mit einem Blick vom All aus erfassen: Der US-Astronaut Scott Kelly, aktueller Kommandant der ISS-Besatzung, schoss am 24. Oktober dieses Bild von "Patricia". Wenige Stunden später verschwand das Auge des Hurrikansvon den Satellitenaufnahmen.

Foto: NASA/Scott Kelly

Exoplanetare Vorschau: Heftige Stürme und Metallregen

Noch heftiger geht es hier zu: Der Wetterbericht für PSO J318.5-22 sagt starke Bewölkung, Hitze und gewaltige Staubstürme voraus, gepaart mit Niederschlägen – und zwar aus geschmolzenem Eisen. Diese Prognose, verfasst von Astronomen, die dafür Teleskope der Europäischen Südsternwarte in Chile verwendeten, ist die erste Beobachtung von Wettergeschehen auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. PSO J318.5-22 ist alles andere als ein Durchschnitts-Exoplanet: Das vor zwei Jahren entdeckte Objekt ist nicht an einen Stern gebunden, sondern vagabundiert in rund 80 Lichtjahren Entfernung frei im interstellaren Raum umher. Vermutlich handelt es sich um einen Gasriesen, allerdings mit der achtfachen Masse unseres Jupiters. Nachdem er nicht von einem nahen Stern beschienen wird, konnten die Forscher die Strahlung des Exoplaneten direkt messen – und diese lässt auf eine höllische Welt mit Durchschnittstemperaturen von 800 Grad Celsius schließen.

Illu.: MPIAV.Ch.Quetz

Zoowelt

Mitarbeiter des Zoos von Melbourne waren entsetzt, als sie am 4. November das Pinguin-Gehege betraten: 14 der Meeresvögel waren tot, vermutlich fielen sie in der vorangegangenen Nacht einem Fuchs zum Opfer. 15 Pinguine haben den Angriff zwar verängstigt aber unverletzt überlebt. Sie wurden vorübergehend in einem anderen Gehege in Sicherheit gebracht worden. Mitarbeiter des australischen Zoos hatten schon seit einer Woche den Verdacht gehabt, dass sich ein Fuchs auf dem Gelände herum treibt. Jedoch war es selbst mit Fallen und Kameras nicht gelungen, das Tier zu erwischen. Nun sollen die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. (red, 8.11.2015)

Foto: Melbourne Zoo