Leipzig – Die neue Intendantin Leena Pasanen hat das internationale Filmfestival Dok Leipzig mit einem politischen Statement eröffnet. Der Dokumentarfilm sei die beste Möglichkeit, um Ignoranz zu heilen, sagte Pasanen am Montagabend mit Blick auf die islamfeindlichen Legida-Demos. Diese fand zeitgleich zur Dok-Eröffnung statt.

Pasanen leitet zum ersten Mal das renommierte Dokumentar- und Animationsfilmfestival. Inhaltlicher Schwerpunkt der 58. Dok-Auflage ist das Thema Asyl. Viele Filme beschäftigen sich aus verschiedenen Perspektiven mit aktuell brisanten Fragen und Flüchtlingsgeschichten, wie die Veranstalter mitteilten.

Mehr als 300 Filme aus 62 Ländern

Der Eröffnungsfilm "Alles andere zeigt die Zeit" von Regisseur Andreas Voigt erzählt Lebensgeschichten von Leipzigern seit dem Mauerfall. Er wurde zeitgleich öffentlich im Leipziger Hauptbahnhof gezeigt.

Bis zum Sonntag zeigt das Dok Leipzig mehr als 300 Filme aus 62 Ländern. Knapp 80 von ihnen sind in den offiziellen Wettbewerben zu sehen. Zum Ende des Festivals werden die mit insgesamt 75.000 Euro dotierten Tauben vergeben – erstmals ohne eine strikte Trennung der Genres in Dokumentar- oder Animationsfilm. Im Vorjahr zählte das Dok Leipzig knapp 42.000 Besucher. (APA, 27.10.2015)