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EU-Digitalkommissar Günter Oettinger blickt in die Zukunft.

Foto: APA/EPA/PATRICK SEEGER

Die EU will nach den Worten von Digitalkommissar Günther Oettinger eine europäische Cloud für das sichere Speichern von Firmendaten auf den Weg bringen. Träger der Cloud-Computing-Initiative sei unter anderem das Fraunhofer-Institut.

Angebot

"Das ist ein Angebot an die Industrie, ihre sensiblen Daten in dieser Cloud zu speichern – als Alternative zu solchen Diensten in den Vereinigten Staaten, wo wir eben nicht genau wissen, was damit passiert", sagte Oettinger in einem am Sonntag im Voraus veröffentlichen Interview der "Stuttgarter Zeitung".

Kooperation

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wolle die Initiative zusammen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Francois Hollande in der kommenden Woche in Paris vorstellen. Das sei eine Art "Cloud-Airbus", sagte Oettinger unter Anspielung auf den Flugzeugbauer Airbus der als europäischer Konkurrent für den US-Konzern Boeing geschaffen und subventioniert wurde.

Kritik

Sicherheitsexperten hatten in der Vergangenheit immer wieder Kritik an ähnlichen Versprechungen geäußert. Zu glauben eine europäische oder nationale Cloud sei machbar, sei schlicht unseriös, da das Internet so nicht funktioniere. Zudem verweisen Datenschützer immer wieder darauf, dass der Zugriff von Geheimdiensten wie der NSA gemeinhin mithilfe lokale Behörden passiert ist. Insofern seien solche Versprechungen mehr als PR-Maßnahme zu verstehen. (APA/red, 25.10.2015)