Der Telekomanbieter Tele2 mischt wieder im Mobilfunkmarkt mit. Am 27. Oktober startet man als Mobilfunker für Geschäftskunden, der den Platzhirschen A1 in seiner Domäne herausfordert. Dafür bietet man vergleichsweise niedrige LTE-Tarife (bis zu 150 Mbit/s Download) ohne Zusatzgebühren und Mindestvertragszeiten. Handys, darunter das iPhone 6s und das Galaxy S6, werden zum Einkaufspreis an Kunden verkauft.
"Der Angreifer"
"Wir sind der Angreifer", sagte Tele2-Chef Alfred Pufitsch am Freitag bei einer Pressekonferenz. Mit den Angeboten will man in den kommenden sieben Jahren einen Marktanteil von 10 Prozent im Geschäftskundenbereich erzielen, das wären 40.000 Kunden. Die Basis für das Angebot sollen die bereits vorhandenen 30.000 Businesskunden bilden, die bereits Internet von Tele2 beziehen. Die Investitionskosten für die Erweiterung des Portfolios werden laut Pufitsch im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen.
Die Tarife des neuen Angebotes sollen sich die Unternehmen via "Baukastensystem" individuell zusammenstellen können. Das kleinste Paket mit unlimitierten, österreichweiten Gesprächsminuten und SMS, sowie 2 Gigabyte (GB) Datenvolumen, wird monatlich 16 Euro kosten. Reine Datenpakete werden ab 4 Euro von 1 bis 8 GB angeboten. Ab drei Mitarbeitern beziehungsweise SIM-Kartennutzern kann ein gemeinsames Datenvolumen (ab 10 GB) genutzt werden, auf das alle Mitarbeiter zugreifen können.
Derzeit kein Interesse an Privatkunden
Einen späteren Einstieg in den Privatkundenbereich wollte Pufitsch nicht ausschließen, derzeit kommt das nicht in Frage, da ein solcher Einstieg nur mit sehr hohen Marketingausgaben und Kampftarifen möglich wäre. "Das wäre keine tragbare Lösung."
Tele2 tritt als virtueller Anbieter auf, der sich in das Netz von T-Mobile eingemietet hat. Kunden werden unter der Vorwahl 0690 erreichbar sein. Schon 2003 trat Tele2 als Mobilfunker – im Netz von One – in Erscheinung – zwei Jahre später wurde das Geschäft (150.000 Kunden) an A1 verkauft. (sum, 23.10. 2015)