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Der Tankruessel eines Heizoeltankwagens – geht es nach den Salzburger Grünen bekommen ihn die Salzburger in fernerer Zukunft immer weniger zu sehen.

Foto: AP/Kammerer

Salzburg – Mit einem "Masterplan Klima und Energie 2020" will die Salzburger Landesregierung die Energiewende im Bundesland schaffen. Konkret soll bis zu diesem Jahr der Ausstoß der Treibhausgase um 30 Prozent unter dem Wert von 2005 liegen, der Anteil Erneuerbarer Energieträger soll in diesem Jahr bereits die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmachen, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation des Plans.

Verbot von Ölheizungen

Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energie soll vor allem Energie gespart werden, bis 2050 um die Hälfte, nennt die grüne Umweltreferentin Astrid Rössler als Ziel. Bereits in fünf Jahren sollen 122 Kilotonnen CO2-Äquivalent eingespart werden. Der größte Teil davon, 68 Kilotonnen, soll durch den Austausch von Ölkesseln erfolgen, laut Rössler ist nach Übergangsfristen auch ein Verbot dieser Anlagen denkbar.

Im Land Salzburg würden jedes Jahr 800 Millionen Euro für fossile Energieträger ausgegeben, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Das Geld fließe großteils in Regionen, wo die Gelder mitunter in Waffenkäufe investiert werden, was in letzter Konsequenz auch zur aktuellen Flüchtlingssituation führe. Dass der Trend ohnedies weg vom Öl gehe, untermauert Schwaiger mit Zahlen: Vor zehn Jahren gab es noch 80.000 Ölheizungen in Salzburg, jetzt sind es 50.000.

Derzeit beträgt der Anteil an erneuerbarer Energie in Salzburg 46 Prozent. Das sei der zweitbeste Wert in Österreich hinter Kärnten, sagt Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). "Wir sind ziemlich weit, aber jeder zusätzliche Meter wird schwierig." Schwaiger stellt auch eines klar: Wer glaube, dass man alternative Energieerzeugung in der Landschaft nicht sehe, werde feststellen müssen, dass es das kaum gebe.

Sparen beim Verkehr

Weitere Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen sind ein Geothermie-Projekt der Salzburg AG im benachbarten Bayern und Maßnahmen zum Ausbau des Rad- und des Öffentlichen Verkehrs. Verkehrslandesrat Hans Mayr vom Team Stronach ortet in dem Bereich noch "ordentlich Luft nach oben". Außerdem will das Land bei den eigenen Gebäuden Energie sparen.

Geht es nach den Plänen der Regierung, soll es 2020 auch in Salzburg Windräder geben. Das Ziel seien bis dahin 20 Anlagen, sagte Schwaiger. In der Wasserkraft sei hingegen das Potenzial im Bereich der größeren Projekt – abgesehen von den noch nicht umgesetzten Vorhaben (Gries, Stegenwald, eventuell untere Salzach) – weitgehend ausgeschöpft, so Haslauer. Allerdings könnten noch viele der 500 Kleinwasserkraftwerke optimiert und die Leistung verbessert werden, sagte Schwaiger. Zurzeit seien etwa 30 derartige Projekte genehmigt.

Die Ziele für 2020 sind für die Landesregierung nur ein Zwischenschritt des Masterplans. Denn bis 2050 will das Land Salzburg "klimaneutral, energieautonom und nachhaltig" sein, heißt es in dem Papier. (APA, 23.10.2105)