Der größte chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi will mehr als ein Produzent von Mobilgeräten sein – und eines Tages dem Online-Händler Alibaba Konkurrenz machen. "Wir würden es vorziehen, wenn wir als Internetgruppe bezeichnet werden", sagte Xiaomi-Chef Bin Lin am Mittwoch auf einer Technologiekonferenz im kalifornischen Laguna Beach.

Er könne sich vorstellen, dass Xiaomi sich in Zukunft stärker auf Online-Dienste und Online-Inhalte konzentriere – auf den Internethandel und Finanzdienstleistungen. Gegenüber Alibaba habe Xiaomi Vorteile durch seine Produktion von Hardware, betonte Lin.

"Wie ein Smartphone, nur mit einem größeren Bildschirm"

Die von seinem Unternehmen produzierten Smartphones stünden im Fokus aller mit dem Internet verbundenen Geräte, die auf den Markt kämen, sagte der Xiaomi-Mitbegründer. Bisher könnten Smartphones von Xiaomi bereits die Mini-Scooter des Tochterunternehmens Ninebot steuern, das im April die Stehroller-Firma Segway gekauft hatte. Auch ein neues Fernsehmodell lasse sich per Smartphone steuern. Der Fernseher selbst sei "wie ein Smartphone, nur mit einem größeren Bildschirm", sagte Lin.

Xiaomi ist innerhalb von nur fünf Jahren zum drittgrößten Smartphone-Produzenten der Welt geworden – hinter dem US-Technologieriesen Apple und dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung. Das chinesische Unternehmen profitiert vor allem von einem rasanten Wachstum in seinem Heimatmarkt und in Schwellenländern. Das Unternehmen verkauft seine Smartphones noch nicht in den USA, vertreibt dort wie auch in europäischen Ländern über das Internet aber Zubehör wie Fitness-Armbänder und Kopfhörer. (APA, 22.10. 2015)