Wien – Die Raiffeisen-Bankengruppe steht vor größeren Umstrukturierungen. Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien und Aufsichtsratschef des Spitzeninstituts RZB, will die Kosten um bis zu 25 Prozent senken.

Eine Strukturdiskussion habe "nur Sinn, wenn wir unsere Eigentümer, die Raiffeisenbanken, stärken", sagte Hameseder bei einem Raiffeisen-Funktionärsforum in St. Pölten. Hameseder sieht laut "Raiffeisen Zeitung" eine Kostenersparnis, die letztlich die Primärstufe entlaste, von 20 bis 25 Prozent als Zielgröße.

Man befinde sich in einem fruchtbaren und intensiven Diskussionsprozess. "Wir waren noch nie so weit wie jetzt. Wir denken über Möglichkeiten und Modelle nach, wo und wie wir insbesondere Kosten einsparen können", sagte der Aufsichtsratschef der Raiffeisen-Zentralbank bei der Veranstaltung.

Die nötige Akzeptanz und die entsprechenden Beschlüsse vorausgesetzt, "könnten damit Einsparungspotenziale von bis zu einer halben Milliarde Euro genutzt werden", wird der Banker zitiert.

"Wir müssen uns wieder stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren", so Hameseder weiter. Das zwinge zu Veränderungen, "aber wenn wir diese Phase hinter uns haben, sind wir besser aufgestellt als jemals zuvor". Wichtig sei in diesem Prozess, Flexibilität zu zeigen. Bei der Bankstellenstruktur genauso wie bei neuen digitalen Angeboten. Details zu künftigen Strukturen und zu Änderungen bei Geschäftsmodellen nannte er weiter nicht. (APA, 22.10.2015)